Börsennotizbuch

egghat zitiert wieder Stephen Roach (der hartnäckig bearishe Chef-Analyst von Morgan Stanley) und schreibt über das “Kredit- und Leistungsproblem” der USA:

Im Endeffekt basieren alle globalen Ungleichgewichte darauf, dass der US-Verbraucher (und eingeschränkt auch die US-Firmen) auf Pump leben. Die Waren kommen aus dem Ausland und dummerweise der Kredit gleich mit. Nur dadurch wurde das Problem so schlimm: Das Ausland kann den Hebel nicht umlegen. Ansonsten zerstört man sich den eigenen Exportmarkt USA. Also gibt man den USA lieber weiterhin den Kredit (sprich kauft Dollar und US-Staatsanleihen) und die USA konsumieren lustig weiter.

Natürlich merkt er, dass was im Kleinen selten lange gut geht, im Großen noch deutlich länger funktionieren kann. Wir warten eigentlich schon seit Jahren (Jahrzehnte eher), um festzustellen, wie lange die Amerikaner eigentlich “über ihre Verhältnisse” leben können (wie es so häufig, und wie ich finde: so falsch, geschrieen wird).

Ich persönlich warne davor, die “Verhältnisse” der USA (und anderer Länder) mit der gleichen Logik zu beurteilen, mit der man über seine eigene kleine finanzielle Situation nachdenken würde. Schulden = schlecht, und Kredit = Schulden, und – oh Gott! - die Zinsen fressen alles auf … Ein Staat, und ganz besonders ein Staat wie die USA, sind mit diesem Maß nicht zu messen.

Wie auch immer, wir werden noch auf den Absturz warten …