Börsennotizbuch

Die großen Wirtschaftsforschungsinstitute, die Bankenanalysten und die sonstigen Volkswirte schauen auf die Konjunkturentwicklung mit Hilfe zahlreicher Indikatoren, Datenaggregate, Zahlenreihen… Das mögen wissenschaftlich wertvolle Methoden sein, die Unternehmer — vor allem die Mittelständler und die Kleinbetriebe — haben eine ganz andere Sicht auf die Lage. Sie schlagen ihre Auftragsbücher auf, reden mit Kunden und Lieferanten und … sind wohl viel weniger optimistisch…

Selbstverständlich kann man nicht alle Unternehmer befragen — man muss manchmal auf etwas, was die Amerikaner anecdotal evidence nennen, zurückgreifen. Darunter versteht man Aussagen oder Begründungen, die nicht statistisch erhoben und verifiziert sind, sondern lediglich die subjektive Sicht einzelner Personen widerspiegeln. Man hört sich eben um…

Im Handelsblatt ist heute von solchen Einschätzungen der Konjunktur die Rede, von einzelnen mittelständischen Unternehmen. Diese spüren bereits eine Belebung, bleiben aber sehr vorsichtig mit den Erwartungen.

Dafür gibt es nachvollziehbare Gründe auch abseits der rein wirtschaftlichen Aspekten. Zum Beispiel:

“Die Firmen haben zu Recht weniger die Veränderungsraten als vielmehr das Niveau im Blick – und das ist immer noch deutlich niedriger als vor einem Jahr.”

Zitat: Handelsblatt.com, Der Augenschein schlägt die Prognose, Link oben

Die Börse sowie auch die Volkswirte vergleichen mehr auf “relativer Basis”. Sie können sich davon begeistern lassen, dass das Tempo des Abschwungs abgenommen hat, während die Unternehmer immer noch eine existenzielle Krise und rote Tinte vor Augen haben.

Zum Glück mehren sich anscheinend auch die “Erfahrungen aus erster Hand”, die in Richtung Erholung zeigen.