Hier nur ein kurzer Hinweis: die langfristigen US-Zinsen durchbrechen wichtige Marken, wie es die Chart-Techniker sagen würden. Die Zinskurve verliert langsam ihre Inversion – zumindest die Differenz zwischen 90-day T-Bill und die 10-year T-Note ist jetzt positiv geworden. Chart und einige zusätzliche Worte von Jeffrey Saut in T-Note Yield Gains Spell Trouble for U.S. REITs.
Rezession in den Staaten abgesagt ?
Wie schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut.
Vielleicht lässt sich festhalten, dass eine inverse Zinsstrukturkurve eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung für den Rezessionseintritt ist.
Auf yeald.de wurde kürzlich ein interessanter Artikel über den möglichen drohenden Abschwung in den USA veröffentlicht.
Dabei wird u.a. auf den ‘Index of Leading Economic Indicators’ als Frühwarnsignal verwiesen. Die Zinsstruktur wird hierin als wichtigster Einzelindikator mit 33 % gewichtet.
Dass sich eine inverse Zinsstruktur durch einen Anstieg der langfristigen Zinsen (und nicht durch Senkung der kurzfristigen) auflöst, ist äußerst ungewöhnlich.
Ich glaube übrigens auch nicht fest an eine US-Rezession. Meine sehr negative Einstellung ging eher von der Schätzung im WSJ (oder war’s das Barron’s?) aus, in der die versammelten Experten letzten Herbst 2,7% Wachstum für 2007 erwarteten. Und das war (IMHO) deutlich zu hoch und naja, inzwischen haben die Experten eher 2 bis 2,5% Plus im Visier. Auch das halte ich noch für zu hoch. Alles über 1,5% würde mich sehr überraschen. Greift die Immobilienkrise auf die allgemeine Wirtschaft über, eine Hedge-Fonds-Krise kommt oder China crasht dramatisch, kann es auch noch deutlich schwächer werden.
Die Rezession ist nicht abgesagt, sie wird nur mit – variierenden – Wahrscheinlichkeiten gehandelt (!) Ich konzentriere mich nicht so viel darauf, ein Eintreten oder Nicht-Eintreten von Rezession (oder rezessionsähnlichem Abschwung) vorauszusehen, sondern darauf, wie die Börse(n) wohl darauf reagieren würden. Und hier im Blog habe ich behauptet (noch gültig), dass bei einer Verlangsamung der US-Konjunktur die Aktien – entgegengesetzt der Erwartung – positiv reagieren werden. Das sehen wir bereits seit einigen Monaten.
Falls jetzt tatsächlich Rezession (erstmal in den USA) kommt (oder nah dran) werden die Börsen (die inzwischen auch noch gut gestiegen sind) wohl unter Druck geraten. Aber ich behaupte weiterhin, dass selbst eine Rezession uns nicht in Bear Market schicken wird.
Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe):
"Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931.
Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD).
Und nochmal aus der Feder ...
Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ...
An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...
3 Kommentare bis jetzt ↓
Master of Disaster // 22. Mai, 2007
Rezession in den Staaten abgesagt ?
Wie schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut.
Vielleicht lässt sich festhalten, dass eine inverse Zinsstrukturkurve eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung für den Rezessionseintritt ist.
Auf yeald.de wurde kürzlich ein interessanter Artikel über den möglichen drohenden Abschwung in den USA veröffentlicht.
Dabei wird u.a. auf den ‘Index of Leading Economic Indicators’ als Frühwarnsignal verwiesen. Die Zinsstruktur wird hierin als wichtigster Einzelindikator mit 33 % gewichtet.
Die erste globale Spekulationsblase und Rezessionssignale für die US-Wirtschaft
egghat // 22. Mai, 2007
Sehr interessanter Hinweis!
Dass sich eine inverse Zinsstruktur durch einen Anstieg der langfristigen Zinsen (und nicht durch Senkung der kurzfristigen) auflöst, ist äußerst ungewöhnlich.
Ich glaube übrigens auch nicht fest an eine US-Rezession. Meine sehr negative Einstellung ging eher von der Schätzung im WSJ (oder war’s das Barron’s?) aus, in der die versammelten Experten letzten Herbst 2,7% Wachstum für 2007 erwarteten. Und das war (IMHO) deutlich zu hoch und naja, inzwischen haben die Experten eher 2 bis 2,5% Plus im Visier. Auch das halte ich noch für zu hoch. Alles über 1,5% würde mich sehr überraschen. Greift die Immobilienkrise auf die allgemeine Wirtschaft über, eine Hedge-Fonds-Krise kommt oder China crasht dramatisch, kann es auch noch deutlich schwächer werden.
Bye egghat.
Saviano // 22. Mai, 2007
@ Master of Desaster
Die Rezession ist nicht abgesagt, sie wird nur mit – variierenden – Wahrscheinlichkeiten gehandelt (!) Ich konzentriere mich nicht so viel darauf, ein Eintreten oder Nicht-Eintreten von Rezession (oder rezessionsähnlichem Abschwung) vorauszusehen, sondern darauf, wie die Börse(n) wohl darauf reagieren würden. Und hier im Blog habe ich behauptet (noch gültig), dass bei einer Verlangsamung der US-Konjunktur die Aktien – entgegengesetzt der Erwartung – positiv reagieren werden. Das sehen wir bereits seit einigen Monaten.
Falls jetzt tatsächlich Rezession (erstmal in den USA) kommt (oder nah dran) werden die Börsen (die inzwischen auch noch gut gestiegen sind) wohl unter Druck geraten. Aber ich behaupte weiterhin, dass selbst eine Rezession uns nicht in Bear Market schicken wird.
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