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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Ja, ja, die Zinsen…

21. Mai, 2007 · 3 Kommentare

Hier nur ein kurzer Hinweis: die langfristigen US-Zinsen durchbrechen wichtige Marken, wie es die Chart-Techniker sagen würden. Die Zinskurve verliert langsam ihre Inversion – zumindest die Differenz zwischen 90-day T-Bill und die 10-year T-Note ist jetzt positiv geworden. Chart und einige zusätzliche Worte von Jeffrey Saut in T-Note Yield Gains Spell Trouble for U.S. REITs.

Nun, können die Beobachter, die die inverse Zinsstruktur als Zeichen für die (unabwendbare) Rezession sehen, etwas beruhigt werden? Vielleicht zum Teil. Ich habe nicht an eine Rezession in den USA geglaubt und glaube es immer noch nicht. Allerdings wir sehen die Konjunktur jenseits des Atlantiks in der Tat etwas schwächeln. Wenn man sich etwa die Leading, Coinicident und Lagging Indikatoren anschaut (auch hier im Blog wurden diese Wirtschaftsindikatoren betrachtet), sollte die Wirtschaft noch mindestens eine Weile abkühlen. Und die Immobilienkrise wollen wir noch nicht vergessen (Egghat hat uns hierzu einen Chart mit düsteren Verheißungen herausgesucht, ;-) ).

Auch in Euroland sind die Zinsen am Steigen. Der Bund Future ist unter 113 gefallen (also etwa auf die Niveaus von 2004).

Noch sind die Zinsen nicht sonderlich hoch. Die Spreads zwischen den Bonitäten weiten sich nicht aus. Trotzdem – den Zinstrend in Auge behalten…

Kategorien: Gelesen · Zinsen

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3 Kommentare bis jetzt ↓

  • Master of Disaster // 22. Mai, 2007

    Rezession in den Staaten abgesagt ?
    Wie schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut. ;-)

    Vielleicht lässt sich festhalten, dass eine inverse Zinsstrukturkurve eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung für den Rezessionseintritt ist.

    Auf yeald.de wurde kürzlich ein interessanter Artikel über den möglichen drohenden Abschwung in den USA veröffentlicht.
    Dabei wird u.a. auf den ‘Index of Leading Economic Indicators’ als Frühwarnsignal verwiesen. Die Zinsstruktur wird hierin als wichtigster Einzelindikator mit 33 % gewichtet.

    Die erste globale Spekulationsblase und Rezessionssignale für die US-Wirtschaft

  • egghat // 22. Mai, 2007

    Sehr interessanter Hinweis!

    Dass sich eine inverse Zinsstruktur durch einen Anstieg der langfristigen Zinsen (und nicht durch Senkung der kurzfristigen) auflöst, ist äußerst ungewöhnlich.

    Ich glaube übrigens auch nicht fest an eine US-Rezession. Meine sehr negative Einstellung ging eher von der Schätzung im WSJ (oder war’s das Barron’s?) aus, in der die versammelten Experten letzten Herbst 2,7% Wachstum für 2007 erwarteten. Und das war (IMHO) deutlich zu hoch und naja, inzwischen haben die Experten eher 2 bis 2,5% Plus im Visier. Auch das halte ich noch für zu hoch. Alles über 1,5% würde mich sehr überraschen. Greift die Immobilienkrise auf die allgemeine Wirtschaft über, eine Hedge-Fonds-Krise kommt oder China crasht dramatisch, kann es auch noch deutlich schwächer werden.

    Bye egghat.

  • Saviano // 22. Mai, 2007

    @ Master of Desaster

    Die Rezession ist nicht abgesagt, sie wird nur mit – variierenden – Wahrscheinlichkeiten gehandelt (!) Ich konzentriere mich nicht so viel darauf, ein Eintreten oder Nicht-Eintreten von Rezession (oder rezessionsähnlichem Abschwung) vorauszusehen, sondern darauf, wie die Börse(n) wohl darauf reagieren würden. Und hier im Blog habe ich behauptet (noch gültig), dass bei einer Verlangsamung der US-Konjunktur die Aktien – entgegengesetzt der Erwartung – positiv reagieren werden. Das sehen wir bereits seit einigen Monaten.

    Falls jetzt tatsächlich Rezession (erstmal in den USA) kommt (oder nah dran) werden die Börsen (die inzwischen auch noch gut gestiegen sind) wohl unter Druck geraten. Aber ich behaupte weiterhin, dass selbst eine Rezession uns nicht in Bear Market schicken wird.

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