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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Internationale Aktienmarktbewertungen: KGV, KGV10, KCV, KBV etc.

12. Januar, 2009 ·

KGV, KGV10, KCV, KBV, KUV… Die Abkürzungen, die für wichtige Aspekte der fundamentalen Bewertung der Aktien stehen, können — mit relativ aktuellen Werten versehen (Stichtag 10.Oktober 2008, dafür aber sehr übersichtlich) — bei Starcapital.de aufgerufen werden (wählen Sie dort “Börsenspiegel”).

Die Autoren haben zwei Tabellen vorbereitet — eine Ländertabelle und eine Auflistung nach Branchen.

Ja, die Kennzahlen sind sogar noch vor den Ausverkäufen Ende Oktober und Ende November errechnet worden, und trotzdem sind sie mehrheitlich (so nach “historischen Maßstäben”) günstig.

Ich gebe hier nur die Werte für Deutschland und die USA wieder:

Deutschland

  • KGV10*: 11,1
  • KGV (Kurs-Gewinnverhältnis): 10,9
  • Median KGV: 12,3
  • KCV (Kurs-Chasflowverhältnis): 4,1
  • Median KCV: 6,7
  • KBV (Kurs-Buchwertverhältnis): 1,4
  • Median KBV: 1,9
  • KUV (Kurs-Umsatzverhältnis): 0,5
  • Median KUV: 0,8
  • DR (Dividendenrendite): 4,2%

*das KGV10 ist ein über 10 Jahre geglättetes KGV (aktueller Kurs / mittlere reale Indexgewinne der vorausgegangenen 10 Jahre)

USA

  • KGV10*: 14,0
  • KGV (Kurs-Gewinnverhältnis): 16,9
  • Median KGV: 13,9
  • KCV (Kurs-Chasflowverhältnis): 6,2
  • Median KCV: 8,2
  • KBV (Kurs-Buchwertverhältnis): 1,7
  • Median KBV: 1,9
  • KUV (Kurs-Umsatzverhältnis): 0,8
  • Median KUV: 1,3
  • DR (Dividendenrendite): 2,8%

Jetzt sind die deutschen sowie die US-Aktien in etwa 10% billiger.

Trotzdem: Eine solche “mechanische” Betrachtungsweise hat ihre Tücken und kann eine weitere Analyse nicht ersetzen. Etwas mehr zur Dynamik, mit welcher die Gewinne fallen können sowie zum historischen Verlauf des KGV von S&P 500 — hier.

Nachtrag:

Besonders das KUV (Kurs-Umsatzverhältnis) unterstreicht, wie ich finde, die relativ günstige Bewertung der Aktien (im Durchschnitt). Die Umsätze sind im Unterschied zu anderen bilanziellen Kennzahlen viel stabiler und viel weniger durch buchhalterische Tricks manipulierbar. Das KUV von 0,5 für den Dax ähnelt hier geradezu einem Schlussverkaufs-Rabatt!

Was soll mit den Umsatzerlösen und den (durchschnittlichen) Margen passieren, damit die Unternehmen nur die Hälfte eines Jahresumsatzes Wert sind? Sich halbieren!? Auf lange Sicht!?

Es stimmt — wir lernen gerade auf die recht harte Tour, was alles möglich ist. Aber eines scheint sicher — der Markt geht von sehr düsteren Annahmen aus… Wenn er überhaupt rational denkt…

Eher scheint mir die Konstellation zu stimmen, die Max Otte vor kurzem so beschrieben hat:

Heute sagen sie an der Wall Street: ’Ja, Aktien sind billig, aber sie werden auch nicht steigen.’ Das ist dumm. Menschen wurden zu erfolgreichen Investoren, weil sie in erfolgreiche Unternehmen investiert haben. Früher oder später wird der Markt den Wert des Unternehmens reflektieren.

(In Lesetipps, Die Gesellschaft von Optimisten ist mir angenehmer…)

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

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