anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

Gewerbeimmobilien USA: Talfahrt nicht beendet (für Oktober 2009)

22. Dezember, 2009 ·

Die letzten Daten des Moody’s/REAL Commercial Property Price Index (Preisindex der Gewerbeimmobilien in den USA) für Oktober 2009 sind gestern bekannt geworden. Die Talfahrt in diesem Segment des amerikanischen Immobilienmarktes ist nicht beendet.

Die Preise fallen vielmehr ungebremst weiter: Im Oktober 2009 sind sie um 1,5% zum Vormonat gesunken; zum Vorjahresmonat wird ein Rückgang von 36% ausgewiesen, und vom Höchststand im Oktober 2007 hat man ein dickes Minus von 44% zu verkraften. Somit sind die Gewerbeimmobilienpreise mittlerweile (weil mit zeitlicher Verspätung) in der Spitze stärker gefallen als die Wohnimmobilienpreise (zu den Letzteren: die letzte Meldung und der Chart: Case/Shiller Home Price Indices). Eine schöne Grafik, die beide Preisindizes im Zeitablauf zeigt, findet man hier.

Im Ãœbrigen, der Preisindex für Gewerbeimmobilien ist fast auf seinen Ausgangsniveau (Ersterhebung) von 2001 zurückgekehrt. Dabei ist das Wort REAL im Namen etwas irreführend: Es handelt sich nicht um eine reale Preisentwicklung im Sinne von inflationsbereinigt. REAL leitet sich von “Real Estate” (Immobilie in US-Englisch); der Index misst aktuelle Preise nach der sog. Transaktionspreismethode (es werden die tatsächlich am Markt erzielten Preise für die gleichen Immobilien herangezogen — so stellt man eine hohe Vergleichbarkeit bzw. Aussagekraft sicher).

Weitere wichtige Daten zum Gewerbeimmobilienmarkt wie Ausfälle bei Kreditverbriefungen und ausstehendes Volumen der Kredite für gewerbliche Immobilien findet man im Blog Querschüsse.

Mit einem Wort: Während sich das Preisniveau der Wohnimmobilien (des weitaus größeren Segments) stabilisiert hat und deutliche Zeichen einer einer Bodenbildung liefert, bleiben die gewerblichen Immobilien das Sorgenkind. Kleiner Trost: Der Preisrückgang setzte hier mindestens 1 Jahr später ein, so dass eine spätere Bodenbildung so zu sagen noch durchaus im Rahmen der logischen Entwicklung ist.

Kategorien: Frontpage · Gelesen · Gesamtmarkt · Wirtschaftsblogs

Tags:, , ,

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



Keine Kommentare bis jetzt ↓

  • Noch hat keiner kommentiert - machen Sie den Anfang!

Kommentieren:

newpapers
Interessante Kennzahl: Umsatz pro Mitarbeiter. Aktuell steigend

13. Februar, 2012

Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Letzte Hoffnung: EZB?

16. November, 2011

Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe): "Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Historische Parallele: Wie 1931

14. November, 2011

Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931. Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD). Und nochmal aus der Feder ...
Lesetipps: Konjunkturunsicherheit beudeutet “unsicher”

17. Oktober, 2011

Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ... An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Stürtzt demnächst auch die Konjunktur ab?

12. August, 2011

Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Die Wurzeln der Euro-Krise: Das Motto “Jeder für sich”

12. Juli, 2011

Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Die Zeiten sind unsicher. Wie immer.

17. Juni, 2011

Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...