Die letzten Daten des Moody’s/REAL Commercial Property Price Index (Preisindex der Gewerbeimmobilien in den USA) für Oktober 2009 sind gestern bekannt geworden. Die Talfahrt in diesem Segment des amerikanischen Immobilienmarktes ist nicht beendet.
Die Preise fallen vielmehr ungebremst weiter: Im Oktober 2009 sind sie um 1,5% zum Vormonat gesunken; zum Vorjahresmonat wird ein Rückgang von 36% ausgewiesen, und vom Höchststand im Oktober 2007 hat man ein dickes Minus von 44% zu verkraften. Somit sind die Gewerbeimmobilienpreise mittlerweile (weil mit zeitlicher Verspätung) in der Spitze stärker gefallen als die Wohnimmobilienpreise (zu den Letzteren: die letzte Meldung und der Chart: Case/Shiller Home Price Indices). Eine schöne Grafik, die beide Preisindizes im Zeitablauf zeigt, findet man hier.
Im Übrigen, der Preisindex für Gewerbeimmobilien ist fast auf seinen Ausgangsniveau (Ersterhebung) von 2001 zurückgekehrt. Dabei ist das Wort REAL im Namen etwas irreführend: Es handelt sich nicht um eine reale Preisentwicklung im Sinne von inflationsbereinigt. REAL leitet sich von “Real Estate” (Immobilie in US-Englisch); der Index misst aktuelle Preise nach der sog. Transaktionspreismethode (es werden die tatsächlich am Markt erzielten Preise für die gleichen Immobilien herangezogen — so stellt man eine hohe Vergleichbarkeit bzw. Aussagekraft sicher).
Weitere wichtige Daten zum Gewerbeimmobilienmarkt wie Ausfälle bei Kreditverbriefungen und ausstehendes Volumen der Kredite für gewerbliche Immobilien findet man im Blog Querschüsse.
Mit einem Wort: Während sich das Preisniveau der Wohnimmobilien (des weitaus größeren Segments) stabilisiert hat und deutliche Zeichen einer einer Bodenbildung liefert, bleiben die gewerblichen Immobilien das Sorgenkind. Kleiner Trost: Der Preisrückgang setzte hier mindestens 1 Jahr später ein, so dass eine spätere Bodenbildung so zu sagen noch durchaus im Rahmen der logischen Entwicklung ist.
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