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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Gemischte Signale…

31. Juli, 2009 ·

Tagesreview: 31.07.2009

Die europäischen Börsen starten verhalten: Nach den gestrigen kräftigen Zugewinnen starten die Börsen in Europa verhalten. Auch die deutlichen Pluszeichen in Asien können keinen Auftrieb geben. Vermutlich weil Wall Street gestern zwar im Plus aus dem Handel ging, aber gegen Ende der Session Teil der Gewinne abgeben musste. Trotzdem ist der verhaltene Start am letzten Tag einer bisher sehr positiv verlaufenen Woche völlig normal.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA gestiegen: Die US-Erstanträge sind letzte Woche um 25.000 auf 584.000 gestiegen (584.000 ist ein ziemlich hoher Wert). Der gleitende 4-Wochen-Durchschnitt fällt indes weiter: um 8.250 auf 559.000 Anträge. Dieses Jahr sind allerdings Verzerrungen des saisonalen Verlaufs zu beobachten. Typischerweise kommt es zu mehr Entlassungen im Juli, wenn die Autoindustrie die Produktionslinien umstellt (u.a. Werkferien wie in Deutschland). Dieses Jahr wurde das größtenteils noch im Mai getan, so dass die saisonbereinigten Erstanträge im Mai höher und im Juli kleiner ausfielen. Der Peak scheint aber im März gewesen zu sein.

Erstanträge USA: Arbeitsmarkt, Woche 25.Juli 2009
Daten und Screenshot-Quelle: U.S. Department of Labor, Innitial Claims, week ending July/25.

Großhandelsumsatz in Deutschland real um 10,8% gesunken:

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzte der Großhandel in Deutschland im zweiten Quartal 2009 nominal 18,4% und real 10,8% weniger um als im Vorjahresquartal. Wesentlich für die Entwicklung der nominalen Umsätze war der starke Rückgang der Großhandelsverkaufspreise.

Im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen (Produktionsverbindungshandel) wurde nominal im zweiten Quartal 25,8% und real 13,0% weniger als im Vorjahresquartal umgesetzt. Auch im Großhandel mit Konsumgütern (Konsumtionsverbindungshandel) lagen die Umsätze nominal und real unter denen des zweiten Quartals 2008 (nominal – 7,7%, real – 7,6%)

Statistisches Bundesamt, Pressemeldung.

Die Wall Street Analysten heben die Gewinnprognosen an: Nachdem viele Unternehmen die zuvor deutlich reduzierten Gewinnschätzungen schlagen konnten und die US-Wirtschaft noch ein paar Zeichen der Besserung gesendet hat, heben die Analysten die Gewinnschätzungen für die folgenden Quartale an. Die Erwartungen implizieren eine ca. 25-prozentigen Steigerung der Gewinne in 2010 (Bloomberg; verwandte Grafik: Bespoke Investment).

Telekombranche mit unerwartet guten Quartalszahlen: Die Sparprogramme zeigen offenbar Wirkung wie etwa bei BT, Telefónica und France Télécom; Deutsche-Telekom-Zahlen kommen nächste Woche (Handelsblatt).

US-Banken schütten Milliarden an Boni aus: Bei einigen Banken waren die Boni sogar höher als der Gewinn (FTD).

Erhöhung der Mehrwertsteuer unvermeidlich? Warum eine W-Rezession möglich wäre? Tja, wenn eine Steuererhöhung mitten in der Krise “unvermeidlich” ist … Man sagt zwar “Wenn sich die Konjunktur wieder fängt”, aber mit ein bisschen Pech haben wir das “W” … (FAZ).

Der Zwist zwischen Conti und Schäffler geht weiter: “Conti-Chef Karl-Thomas Neumann wird in Folge einer turbulenten Aufsichtsratzssitzung in den nächsten Wochen seinen Posten räumen müssen” (FTD).

Abwrackprämie in den USA: Ein neuer deutscher Export-Hit — die Abwrackprämie (FTD, NYT).

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt · Wirtschaftsdaten

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