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Geldnot der Banken – “falscher Alarm”?

10. Februar, 2008 ·

Zu den Hintergründen, die ich zuerst bei Trader’s Quest gelesen habe:

Die neueren Daten zu den Rücklagen der US Banken bei der Federal Reserve, speziell die Non-Borrowed Reserves, haben  scheinbar massive Anzeichen für  Illiquidität und Schwierigkeiten für das US-Bankensystem geliefert.  Bei Trader’s Quest lesen wir nach einigen wichtigen einleitenden Worten und Grafiken (Link oben):

Die Zahlen vom Dezember zeigen, dass sich die Banken 15,4 Milliarden US Dollar bei der Fed geliehen haben, davon 3,8 Milliarden USD zum Diskontsatz. Von den $42,715 Mrd. schweren Rücklagen waren $40,967 Mrd. erforderlich, aber entsprechend nur noch $27,285 Mrd. verfügbar. Das sind schockierende Zahlen.

[...]

Nach kurzer Suche findet man die aktuellen (vorläufigen) Zahlen vom 16. Januar: Rücklagen insgesamt: $39,988 Mrd., erforderlich $38,275 Mrd. Davon verfügbar: -1,389 Mrd. US Dollar. Die Banken haben also die von der Fed geliehene Geldmenge von $15,4 Mrd. im Dezember innerhalb von zwei Wochen um weitere $26,0 Mrd. auf $41,4 Mrd. erhöht. Die verfügbare Rücklage ist komplett aufgebraucht und sogar negativ geworden. Wie negativ kann sie werden?

Es folgte auch ein Update, das “das Ganze nicht besser machte”:

Im Dezember kamen die Notenbanken der Finanzwirtschaft mit Schnelltendern in massivem Umfang zur Hilfe. Offensichtlich sind die Banken nicht in der Lage, das Geld an die Notenbanken zurückzuzahlen. Das ist eine beispiellose Situation.

Banken in Not — das geht nie gut für die Finanzmärkte aus! Die Meldung ist ernsthaft, und hat nicht ohne Grund in den letzten Tagen für Unruhe gesorgt.

Doch die Sorgen könnten sich als “falscher Alarm” erweisen, wie der Wall-Street-Online-Blog Real Time Economics schreibt:

“The banking system is holding excess reserves — total reserves less those legally required — of between $1 to $2 billion,” roughly the “normal range seen over the last ten years… .The banking system certainly has its problems, however the notion that the recent data point to banks have trouble maintaining reserves stems from a superficial reading of the Fed’s statistical reports.”

Real Time Economics, WSJ.com, Non-Borrowed Reserves: False Alarm

Das Ganze soll aus einer ungenauen Interpretation der statistischen Daten erfolgt haben. Der Krux liege in der Handhabe der sog. TAF (Term Auction Facility):

Last December, the Fed concluded that open market operations weren’t providing relief to some quarters of the interbank funding market and introduced the TAF. Like open market operations, the TAF enabled the Fed to lend a predetermined amount of funds to the banking system, with the interest rate at which they were lent determined through an auction process. But like the discount window, the money was lent directly to banks rather than primary dealers, and against a wide range of collateral rather than just Treasurys and agency securities. The TAF didn’t add to the money supply because for each dollar lent through the TAF the Fed was careful to liquidate a dollar of its holdings of Treasury bills and bonds to keep its overall balance sheet unchanged. But because the TAF is essentially discount window credit, the Fed decided to classify it as borrowed reserves.

Aufatmen…

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