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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Für einen Börsen-Crash bräuchten wir Generationswechsel

26. Juni, 2007 · 7 Kommentare

Heute will ich auf einen Artikel von Tenet Capital verweisen (der Autor Caleb Sevian ist Kolumnist bei seekingalpha.com): Who’s Afraid Of The Big Bad Bull?

Darin ist folgender Gedanke zu finden: diese aktuelle Investoren-Generation, die an der Börse den Takt vorgibt, ist die gleiche, die die große Euphorie und dann die große Baisse um die Jahrhundertwende erlebt hat. Deswegen neigen diese Investoren zur Vorsicht, sie lassen die Bewertungen der Aktien nicht außer Acht und nicht „übermäßig“ steigen. So haben wir konjunkturell starke Jahre gesehen, sehr hohe Gewinne und Gewinnwachstum, aber die KGVs der Aktien und andere fundamentale Bewertungsgrößen bleiben immer im Schritt, sprich die Aktien steigen nicht zu schnell. Die durch die bittere Erfahrung vorsichtig gewordenen Investoren haben anscheinen ihre Lektion gelernt.

Das konstatieren auch Wall Street Journal und der Nobelpreisträger Vernon Smith, wie von Mr. Sevian geschrieben:

One of the issues covered in the [WSJ] article was that market bubbles have tended to happen only once per generation because investors learn from their mistakes and become weary of creating bubble after bubble. The pendulum that swung to an extreme in 2000 is the same one that is tethered by the fear of those same investors today. This fear has made investors wise, but has also created a market that may be very reasonably valued. At 17.5x, the S&P is far below its recent P/E range of close to 24x over the last 10 years. Many analysts would rather look at the post WWII average P/E, which is much closer to our current level, but is it realistic to believe we are living in the same world we were in 1950?

An anderer Stelle habe ich auch diesen Gedanken geäußert:

Ich will es nicht beschwören – und vielleicht bräuchten wir (zumindest in Deutschland) erst einen vollständigen Generationswechsel (die verbrannten Investoren müssen durch neue, unerfahrenere Spieler ersetzt werden). [Aber] ohne Ãœbertreibungen ist mir die Börse auch lieb.

29. Januar 2007, Die (neuen) Anleger werden schon kommen

Kategorien: Allgemein · Frontpage · Gesamtmarkt · Sentiment

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7 Kommentare bis jetzt ↓

  • egghat // 26. Jun, 2007

    Ganz meine Meinung. Das nächste 2000 kommt erst in 20 bis 30 Jahren. Aber das nächste 1987 kann bereits morgen sein ;-)

  • Saviano // 26. Jun, 2007

    Ach, ein 1987 können wir doch aussitzen (vgl. Chart von damals) … ;-)

  • marktschreier // 27. Jun, 2007

    Kann man jetzt auch anders sehen –
    Finanzanalysten sprechen von “Beste aller Welten”, der Deutsche-Bank-Chef-Anlagestratege sagt, im Vergleich zu sonst “ist alles Anders”,uvm. Deutet ja schon auf eine Euphorie hin, zumindest bei Institutionellen.
    Fragt sich, wann die Bild das Thema aufgreift und wieder postuliert, dass wir alle Millionäre werden…, die Phase fehlt bis jetzt noch.
    Behauptung: bei einem neuen DAX-Kursindex-Allzeithoch (bei ca 6500 Punkten, sage ich).

  • Saviano // 27. Jun, 2007

    Den letzten Satz verstehe ich nicht ganz…

  • marktschreier // 27. Jun, 2007

    Es gibt ja nicht nur den DAX-Performance-Index (das ist der bei ~7800 Punkten) sondern auch den DAX-Kursindex. Der ist noch ein paar, ich glaube 800 Punkte von seinem Allzeithoch entfernt.

    Das Handelsblatt erklärt das ganz gut (Der etwas andere Dax).

    Die oben geschriebene Behauptung (Abwärts ab 6.500 P) hieße dann, dass der DAX schon noch bis 9000-9500 laufen könnte, bis die Bild das ernsthaft aufgreift.

  • Saviano // 27. Jun, 2007

    Das ist sicherlich interessante Beobachtung, aber die Bild-Zeitung sowie 95% aller Deutschen im “anlagefähigem” Alter kennen den Dax-Preisindex kaum… Alle wissen nur Dax… Und der Dax ist am ATH (oder knapp dabei), aber … Ãœberraschung! – keine Euphorie…

    Ãœbrigens der Dow Jones ist auch ein Preis-Index…

  • marktschreier // 27. Jun, 2007

    Stimmt.

    Und die kommt, wenn der DAX-Kursindex bei 6500 ist.
    Beziehungsweise so ab 8700-9300 Punkten. Mehr sag ich ja nicht.

    Und nicht nur der Dow. Eigentlich alle anderen: S&P500, der französische CAC40, der schweizer SMI, der NIKKEI, … Nur eben der DAX nicht.
    Und das relativiert doch stark die Bedeutung der 8136 Punkte. Nach unten ;-)

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