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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Fed lässt die Zinsen unverändert

7. August, 2007 · 4 Kommentare

Dollars Geld ZinsenErstmal natürlich schnell die Meldung: die Fed lässt die Zinsen unverändert bei 5,25 Prozent. Das Statement:

The Federal Open Market Committee decided today to keep its target for the federal funds rate at 5-1/4 percent.

Economic growth was moderate during the first half of the year. Financial markets have been volatile in recent weeks, credit conditions have become tighter for some households and businesses, and the housing correction is ongoing. Nevertheless, the economy seems likely to continue to expand at a moderate pace over coming quarters, supported by solid growth in employment and incomes and a robust global economy.

Readings on core inflation have improved modestly in recent months. However, a sustained moderation in inflation pressures has yet to be convincingly demonstrated. Moreover, the high level of resource utilization has the potential to sustain those pressures.

Although the downside risks to growth have increased somewhat, the Committee’s predominant policy concern remains the risk that inflation will fail to moderate as expected. Future policy adjustments will depend on the outlook for both inflation and economic growth, as implied by incoming information.

Federalreserve.gov, FOMC Statement 7. August 2007

Die größte Änderungen sind im ersten Absatz auszumachen. Im Unterschied zum vorherigen Statement vom 28. Juni 2007 erwähnt die Fed deutlich die Schwankungen an den Finanzmärkten und die Kredit-Schwierigkeiten, neben der fortlaufenden Korrektur an den Immobilienmärkten.

Die “Inflationspassage” ist unverändert.

Im letzten Absatz ist die zusätzliche Formulierung “Although the downside risks to growth have increased somewhat” neu.

Die Fed zeigt sich für meine Begriffe (soweit wie im Moment möglich) besorgt um die Finanzmärkte. Dies kann auch negativ gedeutet werden (wie ich jetzt sehe, tut es der Markt in seiner spontanen Reaktion), denn es schimmert durch, was ich bereits angedeutet habe: die Fed wird die Akteure noch nicht retten wollen… (etwas überspitzt gesagt).

Kategorien: Frontpage · Zinsen

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4 Kommentare bis jetzt ↓

  • kapitalmarktexperten.com » Tagesausblick kompakt - 08.08.2007 // 8. Aug, 2007

    [...] Die FED hat gestern die Leitzinsen unverändert gelassen. Dies wurde so erwartet, viel wichtiger und interessanter war aber, was die FED in Ihrem Statement zur aktuellen Situation sagt. Diese äußerte sich – wie erwartet – zur aktuellen Hypothekenkrise kritisch (Im Unterschied zum vorherigen Statement vom 28. Juni 2007 erwähnt die Fed deutlich die Schwankungen an den Finanzmärkten und die Kredit-Schwierigkeiten, neben der fortlaufenden Korrektur an den Immobilienmärkten) , daraufhin ging’s mit dem Dow erstmal 100 Punkte runter. Als weiterhin oberstes Ziel der FED steht jedoch die Bekämpfung der Inflation. [...]

  • Saviano // 8. Aug, 2007

    Und jetzt von “offizieller” Stelle: Wall Street Journal verfolgt in seinem Parsing the Fed die Änderungen der Fed-Sprache von Statement zu Statement.

  • Dax angeschlagen • Börsennotizbuch // 9. Aug, 2007

    [...] Die Nervosität der Finanzmärkte erreicht aber offensichtlich die Zentralbanken. Die Fed, wissen wir schon, hat diese auch extra im Statement erwähnt (was nicht selbstverständlich ist), die EZB sieht sich gar veranlasst, Liquidität ins System zu pumpen: Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor fast 95 Mrd. Euro zusätzlich in den Geldkreislauf gepumpt. Damit will die EZB die Liquidität am Markt sichern. Die Notenbank reagierte mit der überraschenden Intervention darauf, dass viele Banken zurzeit ihre Geldbestände horten, um bei einer Verschärfung der Kreditkrise genügend flüssige Mittel zu haben. Die Kurse europäischer Bankaktien gaben deutlich nach. [...]

  • Die Liquiditätsspritze • Börsennotizbuch // 11. Aug, 2007

    [...] Für dieses Handeln gab es tatsächlich ganz offensichtliche, faktische Gründe: die Geldmarktsätze waren erheblich gestiegen (ein kleines Einmaleins der Liquiditätsversorgung bei FAZ.net, bebildert). Also mussten die Banken eingreifen. Im Fed-Statement (so wie ich es gedeutet habe) wurde zunächst signalisiert, dass die Inflations- und Konjunkturziele im Vordergrund bleiben, was – meiner Meinung nach – den Markt ein bisschen verschreckt hat. Jetzt – wie gesagt aus Not – wird ein Gegenakzent gesetzt: die Banken sind mit der Notenpresse noch da… [...]

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