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Börsennotizbuch

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Noch einmal: Stupid German Money?

7. August, 2007 · 1 Kommentar

Die Phrase ist nicht von ungefähr: zahlreich sind die Beispiele von verlustreichen Geschäften, die die deutschen Anleger abschließen. Gewöhnlich steckt dahinter entweder die typische Unerfahrenheit bezüglich Aktien- und Investitionsgeschäfte (wenn zum Beispiel in windigen Anlageobjekten aus dem Ausland investiert oder zu Hochstimmungsphasen an den Börsen eingestiegen wird) oder die ungeschickte Rolle des Staates, der durch seine allgegenwärtigen Beteiligungen falsche Asset- und Risikoallokation zulässt. Beim Spiegelfechter wird das Thema aufgegriffen:

In einigen Büros der Wall-Street und einigen Penthouse-Wohnungen an der 5th Avenue dürften an diesem Wochenende die Champagnerkorken geknallt haben und die New Yorker Koks-Dealer mit gehobener Kundschaft mussten sicher Überstunden machen. Ein Konsortium aus deutschen Privatbanken, Spar- und Raiffeisenkassen und der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat sich bereit erklärt, Risiken in Höhe von 3,5 Mrd. €, welche die Deutsche Industriebank AG (IKB) auf dem US-Immobilienmarkt verbrannt hat, zu übernehmen. Amerikanische Spekulanten mit guten Informationen über das deutsche Bankensystem hatten leichtes Spiel. Eine Privatbank, die eine mit AAA bewertete Staatsbank im Hintergrund hat, wird trotz Kreditlinien, die sie nie und nimmer einhalten kann, faule Papiere bedienen – Stupid German Money halt, der Michel wird’s schon richten.

Der Artikel ist lesenswert. Dieses mal also geschieht es auf Umwegen – über die Sub-Prime-Finanzierungen. Trotzdem im Spiel sind bei weitem nicht nur die Deutschen verwickelt – die angeblich geschickteren Amerikaner sind auch voll dabei. Deswegen ist gleichzeitig etwas Relativierung angebracht.

Hierzu fällt mir ein: an den Aktienbörsen zeigen sich die Deutschen nicht aktienbegeistert und agieren hartnäckig “antizyklisch”. Nicht so stupid dieses Mal?

Kategorien: Allgemein · Frontpage · Gesamtmarkt

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Torsten // 7. Aug, 2007

    Hi.

    Stupid German Money fällt mir immer ein, wenn ich an 1999/2000/2001 denke, wer damals so ziemlich alle Hollywood-Produktionen in großem Stile finanziert hat. Da war doch mal was mit Advanced Medien, EM-TV, Kinowelt….

    Damals wurde auch in großem Stil Geld verschossen, gebracht hat’s nichts außer riesigen Verlusten bei den Aktionären…

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