Allmählich scheint die Krise auch den deutschen Arbeitsmarkt spürbarer zu erfassen. Noch kann man nicht von “hoher negativen Dynamik” sprechen (wie etwa in den USA — Grafik), aber die Tendenzen sind klar in Richtung Verschlechterung. Das Statistischen Bundesamt gab heute die vorläufigen Schätzungen für Dezember bekannt:
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage erster Berechnungen mitteilt, waren im Dezember 2008 40,53 Millionen in Deutschland lebende Personen erwerbstätig. Dies entspricht einer Zunahme um 351 000 Personen oder 0,9% gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2007. Im Juli 2008 war die Erwerbstätigenzahl noch um 1,6% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gewachsen. Seither hat sich der relative Vorjahresabstand von Monat zu Monat verringert. Somit macht sich die Wirtschaftskrise zunehmend auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.
destatis.de, Konjunkturabschwung macht sich am Arbeitsmarkt bemerkbar
Die EU-weit harmonisierte saisonbereinigte ErwerbsÂlosenquote für Deutschland lag bei 7,2% (Dezember 2007: 7,9%; November 2008: 7,1%).
Aktuelle Tabelle zur Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland:
Daten-Quelle: Statistisches Bundesamt
Updates:
- Ja, ich meinte, die Entwicklung ist schon spürbar, aber noch nicht sehr fortgeschritten. Allerdings, man kann sich sehr berechtigte Sorgen machen, denn der Arbeitsmarkt ist ein nachlaufender Indikator, sprich: er reagiert erst mit Verspätung auf Änderungen der wirtschaftlichen Entwicklung. So sieht es auch Sven Astheimer im Faz-Kommentar — das ist erst der Anfang:
Spätestens am Jahresende dürfte die Marke von vier Millionen dann wieder in Sichtweite sein. Denn selbst wenn der wirtschaftliche Abschwung in der zweiten Jahreshälfte wirklich zum Stillstand kommen sollte, ist für den nachlaufenden Arbeitsmarkt eine Besserung frühestens 2010 in Sicht. Wenn nicht noch später.
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