Es ist kein Geheimnis, dass die Immobilienpreise in den USA in den letzten paar Jahren deutlich stärker als die (durchschnittlichen) Einkommen gestiegen sind. Ergo hat sich das Verhältnis zwischen diesen beiden Größen auch zum Negativen geändert, sprich: es hat sich über den langfristigen Trend erhöht.
Das Vernünftige wäre, eine Rückkehr zur Normalität — also zum ungefähren langfristigen Verlauf — zu erwarten. Davon trennen uns, laut Calculated Risk, in etwa 30%. Das ist auf jeden Fall keine Kleinigkeit!
Sehr schön und anschaulich ist dieses Verhältnis zwischen Immobilienpreisen (Hauspreisen) und Einkommen unter dem Link oben grafisch dargestellt — seit 1980 und für die USA (gesamt), LA, Phoenix und Denver (so die Auswahl des Autors). Die “normale” Zahl dürfte in etwa um die 3 verlaufen (für das ganze Land), Anfang 2007 stand der Koeffizient bei ca. 4,6.
Erstens also — eine schöne Grafik.
Zweitens — die Notwendigkeit einer Korrektur (die offensichtlich bei den Hauspreisen stattfinden wird und weniger bei den Einkommen) ist schon sichtbar.
Drittens jedoch — ist Boden in Sicht? — Sieht man von den heftigen Sprüngen in Los Angeles ab, hat sich der nationale Durchschnitt zwar nach oben verschoben, ist aber nicht völlig abgehoben… Mich würde eigentlich interessieren, ob das deutlich niedrigere Zinsumfeld seit den 80er doch nicht wenigstens einen Teil dieses höheren Preis-Einkommenverhältnisses rechtfertigen kann?…
Wie auch immer — die Grafik geht hier nur bis Anfang 2007… “Etwas” korrigiert haben die Immobilienpreise schon, die Einkommen sind Tickchen höher, die Zinsen… Ich weiß, ich weiß — der Schmerz ist nicht vorbei, aber von den 30% haben wir bereits ein gutes Stück des Weges hinter uns.
3 Kommentare bis jetzt ↓
egghat // 24. Jun, 2008
Mist, meinen langen Kommentar weggeklickt. Deshalb nur eine kurze Version:
Die Grafik von Calculated Risk greift zur kurz, weil sie den sinkenden Zinssatz nicht berücksichtigt. Es kommt im Artikel zwar eine Berechnung der monatlichen Belastung, ABER nur zum aktuellen Zeitpunkt. 1980 als die Zinsen bei 8% oder mehr standen, war die Belastung durch den Kauf eines Hauses zum dreifachen Jahreseinkommen wahrscheinlich höher als bei einem Kauf heute zum vierfachen Jahreseinkommen mit einem Zins von 6%.
Think: Fed-Modell.
Interessanter finde ich den Vergleich: Mietkosten für ein Haus gegen Kaufkosten für ein Haus –> http://egghat.blogspot.com/2008/01/wie-weit-knnen-die-us-immobilienpreise.html
Bye egghat
Saviano // 24. Jun, 2008
Meinte ich doch — das mit den Zinsen…
Einkommen und Hauspreise (inkl. Hypothekenbelastung) werden ansonsten durch die National Association of REALTORS® in Verhältnis gesetzt bzw. für die Errechnung des sog. Affordability Index herangezogen. Die Methodologie / Aussage des Affordability Index findet man hier. Die aktuelle Entwicklung zeigt eine zunehmende “Erschwinglichkeit” von Wohneigentum für die amerikanischen Bürger!
Und ein Insight aus UK (BBC):
Die Meldung ist vom Anfang des Jahres. Sie repräsentiert streng genommen nicht das allgemeine Verhältnis zwischen Einkommen und Immobilienpreisen in Großbritannien, sondern dieses für die (gemeldeten) Hauskäufer. Die Zahl bewegt sich — eine Indikation — auch rund um die 3-Komma-Etwas…
Und, ja, ich hatte auch noch was zum Thema “Mieten oder Kaufen” – ein schöner interaktiver Kalkulator der NY Times…
Makro-Links: Inflationsziele, Arbeitsmarkt, Griechenland und Anderes • Börsennotizbuch // 9. Mrz, 2010
[...] in Schanghai 200.000 zu 5.000 = 40! Normal wäre ca. 4. Vgl. auch — Immobilienpreise: Einkommen vs. Preis (beachten Sie bitte auch die [...]
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