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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Bleiben Sie drin!

29. Mai, 2006 · 5 Kommentare

Max Otte schreibt in seiner Kolumne auf boerse.de solide, bedachte und empfehlenswerte Markteinschätzungen. Und für einen „Prof. Dr.“ hat er relativ oft Recht (Spaß muss sein, natürlich).

Ich habe schon mal geschrieben, dass mir einige von Max Otte’s Kolumnen etwas zu früh zu vorsichtig waren und dass ich nicht selten nicht einverstanden war mit seinen Schlussfolgerungen. Dennoch eine solide Meinung zur Börse ist nie zu viel zu hören. Die aktuelle, die ich durchaus teile, lautet:

Bleiben Sie drin!

Prof. Dr. Max Otte ist bestimmt kein unerfahrener, leicht zu begeisternder und unvorsichtiger Börsianer. Und in der Tat – bedenken Sie: …

Dax KGV von 10-11. Sie müssen eine ziemlich wagemutige und spekulative Begründung haben, um hier viel Abwärtspotenzial zu sehen. Vielleicht wäre dies ein Genie-Streich, aber dafür sind mir zu viele Genies unterwegs, die wenn nicht gleich Short, dann wenigstens sehr vorsichtig auf der Long-Seite geworden sind…

Noch etwas Schmerz nach unten ist durchaus drin in der aktuellen Börsensituation, aber Übertreibung nach unten, die die Aktienrenditen und Risikoaufschläge so hoch steigen lässt wie etwa 2002-2003, ist im Moment nicht vorstellbar. Und meiner Meinung nach würde ein noch deutlicheres Abrutschen der Indizes genau dies von den Marktteilnehmern verlangen. Außer durch Krieg oder sonstige mittelgroße Katastrophe ist dies, glaube ich, nicht drin.

Kategorien: Analysen · Gesamtmarkt

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5 Kommentare bis jetzt ↓

  • S.A.N. // 30. Mai, 2006

    Es ist zu leicht, über die Bewertungen Optimismus nach einer Superhausse zu gewinnen. Wenn der US Markt kippt, dann werden die Bewertungen nicht mehr helfen. Der US Markt ist historisch nicht billig und die Zinsen sind auf sehr hohem Niveau.

  • saviano // 30. Mai, 2006

    Die Frage ist vielmehr, kann ein Markt derartig kippen, falls die Bewertungen günstig sind (sogar noch bevor er kippt)? Aus technishen und politischen Gründen vielleicht etwas nachgeben, oder natürlich wenn die Gewinne ein totaler Fake sind. Dass sie in nächster Zeit abnehmen dürften, ist schon allen klar und selbst dann stellen die Aktien auf 5-Jahres-Sicht auf dem Papier die bessere ALternative als Festverzinslichen. Wobei wir beim Zins sind. Ich halte das Niveau von 5% nicht für “sehr hoch”.

  • S.A.N. // 30. Mai, 2006

    Hallo Saviano, welches Zinsniveau ist denn sehr hoch? In meinen Augen ist dies relativ und zwar relativ zu den letzten paar Jahren. Länger zurück macht ökonomisch wenig Sinn. Schöne Grüße

  • saviano // 30. Mai, 2006

    Ich sehe und habe über die sich verschlechternde Liquidität geschrieben. Die Fed (und andere Zentralbanken) hat die kurzfristigen Zinsen deutlich erhöht. Das ist in der Tat kein Spaß. Was aber meiner Meinung nach etwas wichtiger für die mittelfristige Perspektive der Börsen ist (1-3 Jahre), sind die langfristigen Zinsen, denn hier spielt sich die richtige Anlagealternative ab und auch die Finanzierung der Investitionstätigkeit der Unternehmen. Und diese sind schon gestiegen, aber nicht viel. Mit 5% für 10jährige Bonds sind wir auf ein hinnehmbarem Niveau. Ich habe mir die Unternehmensanleihen nochmal angeschaut – da findet man kaum einen mehr oder weniger bekannten Namen mit langfristigen Renditen über 6%.
    Wem 6% reichen (nominal – die amerikanische Wirtschaft wächst zuletzt mit etwa 3-4% real, über 6% nominal), der soll sich Anleihen kaufen. Wobei diese Rendite nur bei Unternehmen zu holen ist, also doch etwas mehr Risiko…

    Schon klar, dass die zukünftige Gewinn- und Konjunkturentwicklung womöglich zu positiv beurteilt wird. Aber die wirkliche Gefahr droht, wie Du anspielst, von der Zinsfront.

    Um konkreter zu werden: hoch würde ich Staatsanleihen-Zinsen um die 6% halten.

    Um etwas klar zu stellen: ich sehe auch dunklere Wolken (nicht mehr am Horizont, sondern über uns), die auch vielleicht einige Zeit bleiben werden. Mein Punkt bei der Sache ist aber folgender: noch einige Zinsschritte und wir werden spätestens dann schon den Liquiditätsmangel zu spüren bekommen. Das wird die Börsen tendenziell nach unten drücken. Aber der einzige Grund warum wir uns Sorgen um Inflation (und hohe Zinsen) machen, sind die Rohstoffe. Die Märkte dort halte ich für deutlich überzogen und spekulativ aufgebläht. Der Mangel an Liquidität wird dort, so meine Meinung, stärker durchschlagen und dies wird uns bei den Aktien etwas aufstützen. Wenn sich dann herausstellt, dass die Inflation stark nachläßt und die Fed evtl. mit Zinssenkungen anfangen sollte, erwarte ich eine große Hausse. Zwischenzeitlich aber in den USA nicht mehr als minus 10%. Europa etwas mehr, woanders – keine Ahnung, vielleicht noch mehr. Aber Korrekturen um 10% sind nur ein mildes Lächeln wert…

  • Halten, schauen, abwarten • Börsennotizbuch // 24. Mai, 2007

    [...] Die Volatilität hat zugenommen – für mich ein Zeichen für die sich verschlechternde Liquidität. Dies sollte uns noch – und sogar zunehmend – and den Aktienmärkten belasten. In einem neuen (oder seit neuem wieder regelmäßiger geführten) Börsen-Blog, der auch viel versprechend aussieht (obwohl anderer Meinung im Moment), also kurzum in Move The Markets wird eine viel deutlichere Warnung bezüglich der Aktienentwicklung ausgesprochen und durch die Liquidität begründet. Ein kleiner Meinungsaustausch kann man in den Kommentaren zum „Bleiben Sie drin!“ gelesen werden und natürlich bei Move The Markets und hier in weiteren Posts. [...]

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