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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Halten, schauen, abwarten

2. Juni, 2006 · 1 Kommentar

Keine Zeit zum Schreiben….

Im Handelsblatt gestern wurde die aktuelle Aktien-Situation unter den Fondsmanagern belichtet: und der Titel des Artikels sagt schon praktisch alles. Die allgemeine Gemütslage und womöglich Handlungsintention lässt sich mit den drei Worten beschreiben: halten, schauen, abwarten.

Aus Prinzip – muss man schon sagen – sollte es doch etwas anders kommen. Nur wie? Vielleicht: verkaufen, abwarten, kaufen. Oder: kaufen, abwarten, abwarten…

Die Volatilität hat zugenommen – für mich ein Zeichen für die sich verschlechternde Liquidität. Dies sollte uns noch – und sogar zunehmend – and den Aktienmärkten belasten. In einem neuen (oder seit neuem wieder regelmäßiger geführten) Börsen-Blog, der auch viel versprechend aussieht (obwohl anderer Meinung im Moment), also kurzum in Move The Markets (Nachtrag: die Seite movethemarkets.blogspot.com ist nicht mehr erreichbar) wird eine viel deutlichere Warnung bezüglich der Aktienentwicklung ausgesprochen und durch die Liquidität begründet. Ein kleiner Meinungsaustausch kann man in den Kommentaren zum „Bleiben Sie drin!“ gelesen werden und natürlich bei Move The Markets und hier in weiteren Posts.

Ich sehe es nicht so schwarz. Was ich im Moment besonders nah verfolge, ist die Entwicklung des Ölpreises. Noch ist zu früh, die Notierungen haben etwas nachgegeben, aber schauen wir mal. Sollte ich Recht behalten, werden die Rohstoffe bald (schätze bis zum Ende des Sommers) mindestens um 10-20% korrigieren (weniger als knapp unter $60 pro Barrel würde mich allerdings überraschen und würde Öl wahrscheinlich unterbewerten. Die Wirtschaft hat mindestens 3 Jahre gezeigt, dass sie auch mit stark steigenden Rohstoffen gut und fast inflationsfrei wachsen kann (im tolerierbaren und gewünschten Inflationskorridor), so dass sie auf einige Zeit hohe Preise durchaus tragen und bezahlen kann. Dennoch einiges an Luft könnte rausgelassen werden.)

Und somit wird der entscheidende Inflations-Faktor entfallen oder wenigstens stark abgeschwächt. In anderen Worten: die schlechtere Liquidität wird uns belasten, ja, aber sie wird auch die wichtigste Bremse und Sorge auch belasten – die Rohstoffmärkte.

Abgesehen davon, kann ich mir scher vorstellen, dass mittelfristig orientierte Investoren auf diesen Niveaus und erst richtig bei noch etwas tieferen Niveaus aus den Aktien gehen und Anleihen (Cash oder alternative Investments) vorziehen würden.

Kategorien: Analysen · Gesamtmarkt · Inflation

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • S.A.N. // 5. Jun, 2006

    Ich sehe es ähnlich. Die Rohstoffe haben ein gewisses Korrekturpotenzial.
    Aber ich denke nicht, dass sie die Hauptbremse waren sondern vielmehr ein Treibstoff und/oder eine Begleiterscheinung. Man sehe z.B. nur auf Russland, wie viel Geld in dieses Land geflossen ist aufgrund des hohen Ölpreises resultierend mitunter aus der global dynamischen Konjunktur. Dieses Geld fliesst als “globale Liquidität” zurück in weltweite Assets und Investitionsprojekte, um Rendite zu erwirtschaften. Dies gilt auch für andere Länder, die vom steigenden Ölpreis prosperieren. Insofern kann ein Rückgang beim Ölpreis auch parallel zu oder sogar vor einer globalen Wachstumsabschwächung verlaufen.

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