Seit ehe und je wird insbesondere Neulingen an der Börse das Absichern durch „konsequentes“ Setzen von Stop-Loss fast als „Wunderwaffe“ zur Verluste-Minimierung verkauft. Der zweite „Tipp“ lautet dann häufig „Portfolioabsicherung durch Puts“.
Ich finde, dass man Aktien nicht absichern soll. Zumindest nicht auf diese Weise. Durch die Absicherung beschneidet der Investor letztendlich seine Performance. Die Aktienabsicherung soll eher durch Diversifikation des gesamten Vermögensportfolios, d.h. auf die unterschiedlichen Anlageklassen (Bonds, Aktien, Immobilien etc.), erfolgen. In der Klasse der Aktien selbst sollte man nicht absichern – das Risiko der Anlage hier ist durch die (mögliche) höhere Rendite „bezahlt“. Die Schwankungen, die auch erheblich sein können, sind ein Teil des Risikos und Teil des Preises. Wenn Ihnen das Aktienrisiko zu viel ist, dann kaufen sie weniger Aktien, verteilen Sie Ihr Geld entsprechend auf andere Anlageklassen. Das Aktienportfolio abzusichern, ist wie aus den Aktien Bonds machen zu wollen. Einzig aus steuerlicher Sicht lassen sich einige Absicherungsstrategien ableiten. Wenn Sie aber an die Börse kommen, müssen Sie mit den Schwankungen leben können, sonst was suchen Sie hier? …
Absicherungen nehmen etwa Banken oder Fonds vor, aber dies ist nicht Aktieninvestment im eigentlichen Sinn, noch weniger Spekulation. Abgesichert wird hier vor allem fremdes Geld z.B. in den strukturierten Produkten (Garantie-, Bonuszertifikate etc.). In den meisten Fällen spekulieren die Banken nicht, sie verdienen an den Gebühren etc. und nicht an dem Markt, deswegen sichern sie die Marktbewegungen ab.
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3 Kommentare bis jetzt ↓
kazana // 22. Nov, 2005
Interessant. Ich als bekennender Fan des Stop-Loss halte diese jedoch für sehr wichtig. Ich dazu in meinem Blog etwas geschrieben:
http://stockpickerdeutsch.blogspot.com/2005/11/thema-stop-loss.html
Viele Grüße,
kazana
Altersvorsorge: An beiden Augen blind? • Börsennotizbuch // 17. Mai, 2007
[...] Da ist viel Wahres dran. Eine kurzfristige, taktische Absicherung von Aktienpositionen mag auch ab und an angebracht sein – aber wenn wir von langfristigen (Altersvorsorge) Investments sprechen, müssen die Aktien Aktien bleiben (d.h. mit ihrem immanenten Risikoprofil). Abfangen sollte man dieses Risiko dann besser über einen passenden Mix der Anlage-Klassen (vgl. Zum Stop-Loss) [...]
Ken Fisher zum “Stop-Loss” • Börsennotizbuch // 24. Apr, 2008
[...] sind ziemlich die gleichen Überlegungen, die ich schon in einem der ersten Beiträge hier im Blog gepostet [...]
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