Die allermeisten US-Rezessionen in den vergangenen 65 Jahren geschahen nach einem scharfen Anstieg der Ölpreise. Die “Quote” ist 10 von 11.
In den letzten Monaten haben wir wieder einen recht schnellen Anstieg der Ölpreise gesehen. Dieser kann noch wohlwollend als “Erholung von den jüngsten Korrektur” bezeichnet werden, aber die Frage, ob die höheren Ölpreise den schmächtigen Konjunkturaufschwung bald abwürgen könnten, kann schon gestellt werden.
Der grundsätzliche Zusammenhang ist sicher unumstritten: hohe Ölpreise untergraben die Verbraucherausgaben und führen die Wirtschaft in die Rezession. Allerdings sind die Schwankungen nicht immer so groß, dass sie die negativen Auswirkungen voll erklären könnten.
Eine interessante Nebenwirkung, die einen durchaus signifikanten Effekt auf die Konjunktur haben soll, ist es, dass die Ölpreise nicht nur das Niveau der Verbrauchsausgaben, sondern auch deren Zusammensetzung beeinflussen. Insbesondere dann, wenn die Preise schnell steigen, finden zum Teil massive Verschiftungen der Konsumentennachfrage statt, was kurzfristig zu massiven Kosten und Rückgang der Wirtschaftsaktivität führt:
My view is that it is not just the level of consumer spending but also a sudden change in its composition that sometimes contributes to an economic recession. When oil price increases are sufficiently sudden and dramatic, we see abrupt drops in consumer sentiment, postponement of purchases of consumer durables, and important changes in the kinds of vehicles consumers buy. Because labor and capital can not costlessly shift out of the affected industries, the result is unemployment in those sectors which is an important additional factor bringing the economy down. UCSD Professor Valerie Ramey and Federal Reserve Economist Dan Vine have a very interesting new paper demonstrating how shifts in the demand for light vehicles contributed to the U.S. recession of 2007-2009 in a similar way to what we observed in earlier downturns.
Econbrowser, Do rising oil prices threaten the economic recovery?
In diesem Sinne untersucht James Hamilton eine Reihe Makrodaten und Zusammenhänge und gibt vorerst Entwarnung: 87 USD pro Barrel sind nicht gerade hilfreich, aber noch keine Gefahr für die Erholung.
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