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US-Regierung will Hypothekenschuldner unter die Arme greifen

1. Dezember, 2007 ·

Via Zeitenwende-Blog bin ich auf die heutige Meldung bei der Faz.net aufmerksam geworden: US-Regierung und Banken vor Zinsmoratorium für Subprime-Kredite

Konkret ist daran gedacht, jenen Hypothekenschuldnern mit niedriger Bonität (Subprime) den vereinbarten niedrigen Anfangszins für einen längeren Zeitraum zu gewähren, die andernfalls ihre Kredite nicht mehr bedienen könnten. Laut WSJ geht es um mehr als zwei Mio Kreditverträge, bei denen in den nächsten zwei Jahren eine Zinserhöhung vertraglich vereinbart ist.

Ein typischer Subprime-Kredit mit 30-jähriger Laufzeit hat einen anfänglichen Zins von 7% bis 8%, der sich nach kurzer Zeit auf 9,5% bis 11% erhöht. Für die Kreditschuldner kann sich die monatliche Belastung dabei um mehrere hundert Dollar erhöhen.

Nach Angaben der Informanten ist noch nicht entschieden, welche Kreditnehmer genau für einen Stopp der Zinsanhebung in Frage kommen und wie lange die Aussetzung der Erhöhung dauern soll.

Es gibt, wie man sieht, noch einige Unbekannten, aber vielleicht werden wir ja bald mehr erfahren. Natürlich – wie Zeitwende schreibt – werden die USA ziemlich alles unternehmen, um eine Krise aufzuhalten oder mindestens entscheidend zu mildern. Ich habe schon mal diese “Problematik” angesprochen (ich finde die Ãœberlegungen gehören schon dazu). Anders, als Zeitenwende, werde ich das nicht unter einem so negativen Zeichen sehen. Wenn es hilft, warum nicht? Ich sehe jetzt nicht unbedingt die Verletzung der freien Marktwirtschaft. Nur ich sehe etwas mehr Gefahren für eine Inflation, die sich möglicherweise etwas hartnäckiger halten kann, als gedacht. Zum Glück ist auch die Fed nicht die EZB, und wird schon – hoffentlich – besser zwischen Konjunkturhilfe und Preisstabilität balancieren können.

Kategorien: Gelesen · Gesamtmarkt

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