anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

US-Immobilienkrise: Hedge-Fonds-Schließungen

21. Juni, 2007 · 1 Kommentar

Wie das Handelsblatt zusammenfasst, werden zwei Hedge Fonds der US-Investmentbank Bear Stearns wohl bald geschlossen. Die Immobilienkrise in den USA greift weiter um sich:

In den USA steht die Schließung von zwei Hedge-Fonds der US-Investmentbank Bear Stearns bevor, die massiv in Wertpapiere investiert hatten, die durch Hypotheken an Hausbesitzer mit geringer Bonität (Subprime Mortgages) besichert waren. Dies war ein Grund, warum am gestrigen Mittwoch der Dow-Jones-Aktienindex in den USA mehr als ein Prozent verloren hat.

Der US-Hypothekenmarkt war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Somit konnten mehrere Hypothekenfinanzierer, die Darlehen an Kreditnehmer mit schlechter Bonität ausgegeben hatten, ihrerseits Bankenforderungen nicht mehr bedienen. Die zweitklassige Hypothekendarlehen wurden besonders während des Booms auf dem US-Immobilienmarkt vergeben.

[...]

Die beiden Fonds “High Grade Structured Credit Strategies Enhanced Leverage Fund” und High Grade Structured Credit Strategies Fund” hatten laut Wall Street Journal ungefähr 20 Milliarden Dollar in Spekulationen auf Wertpapiere aus dem Immobilienmarkt investiert. Die meisten dieser Titel setzten fälschlicherweise auf steigende Preise und sinkende Renditen.

Wie bei Hedge-Fonds üblich, stamme nur ein kleiner Teil des investierten Geldes von Bear Stearns selbst. Das eigentliche Geschäft wurde mit dem geliehenen Geld großer Investoren, darunter mehrere andere Wall-Street-Banken, gemacht. Inzwischen sollen die Gläubiger, darunter Merill Lynch, J.P. Morgan Chase und Deutsche Bank, ihre eingebrachten Gelder zurückfordern bzw die hinterlegten Sicherheit versteigern, berichten Kenner der Entwicklung.

Handelsblatt.com, US-Immobilienkrise erreicht Hedge-Fonds

Was aber zu sagen bleibt, ist, dass die Krise auf vielen Schultern verteilt ist.
Selbst bei den Banken schlagen die Verluste noch nicht zu sehr auf die Ergebnisse durch.

Hierzu möchte ich nochmal auf mein Beitrag “Gewinne werden privatisiert, Verluste werden verstaatlicht” hinweisen.

Kategorien: Gelesen · Gesamtmarkt · Unternehmen

Tags:

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Die Investementbanken: Goldman Sachs stark, Bear Stearns schwach • Börsennotizbuch // 20. Sep, 2007

    [...] Im Artikel oben – die wichtigsten Details zu den Goldman-Sachs-Ergebnissen.Bear Stearns hingegen meldet 61 Prozent Gewinnrückgang (Bear Stearns waren auch mit die ersten, die Hedge Fonds schließen mussten, also an der ganz vorderen Subprime-Front dabei): The Bear Stearns Companies Inc. (NYSE:BSC) today reported earnings per share (diluted) of $1.16 for the third quarter ended August 31, 2007, down 62% from $3.02 per share for the third quarter of 2006. Net income for the third quarter of 2007 was $171.3 million, down 61% from $438 million for the third quarter of 2006. Net revenues were $1.3 billion for the third quarter, down 38% from $2.1 billion for the third quarter of 2006. The annualized return on common stockholders’ equity for the third quarter of 2007 was 5.3%, and 13.7% for the 12-month period ended August 31, 2007. Third quarter results include approximately $200 million in losses and expenses related to the BSAM High-Grade hedge funds. [...]

Kommentieren:

newpapers
Interessante Kennzahl: Umsatz pro Mitarbeiter. Aktuell steigend

13. Februar, 2012

Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Letzte Hoffnung: EZB?

16. November, 2011

Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe): "Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Historische Parallele: Wie 1931

14. November, 2011

Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931. Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD). Und nochmal aus der Feder ...
Lesetipps: Konjunkturunsicherheit beudeutet “unsicher”

17. Oktober, 2011

Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ... An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Stürtzt demnächst auch die Konjunktur ab?

12. August, 2011

Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Die Wurzeln der Euro-Krise: Das Motto “Jeder für sich”

12. Juli, 2011

Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Die Zeiten sind unsicher. Wie immer.

17. Juni, 2011

Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...