Wie das Handelsblatt zusammenfasst, werden zwei Hedge Fonds der US-Investmentbank Bear Stearns wohl bald geschlossen. Die Immobilienkrise in den USA greift weiter um sich:
In den USA steht die Schließung von zwei Hedge-Fonds der US-Investmentbank Bear Stearns bevor, die massiv in Wertpapiere investiert hatten, die durch Hypotheken an Hausbesitzer mit geringer Bonität (Subprime Mortgages) besichert waren. Dies war ein Grund, warum am gestrigen Mittwoch der Dow-Jones-Aktienindex in den USA mehr als ein Prozent verloren hat.
Der US-Hypothekenmarkt war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Somit konnten mehrere Hypothekenfinanzierer, die Darlehen an Kreditnehmer mit schlechter Bonität ausgegeben hatten, ihrerseits Bankenforderungen nicht mehr bedienen. Die zweitklassige Hypothekendarlehen wurden besonders während des Booms auf dem US-Immobilienmarkt vergeben.
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Die beiden Fonds “High Grade Structured Credit Strategies Enhanced Leverage Fund” und High Grade Structured Credit Strategies Fund” hatten laut Wall Street Journal ungefähr 20 Milliarden Dollar in Spekulationen auf Wertpapiere aus dem Immobilienmarkt investiert. Die meisten dieser Titel setzten fälschlicherweise auf steigende Preise und sinkende Renditen.
Wie bei Hedge-Fonds üblich, stamme nur ein kleiner Teil des investierten Geldes von Bear Stearns selbst. Das eigentliche Geschäft wurde mit dem geliehenen Geld großer Investoren, darunter mehrere andere Wall-Street-Banken, gemacht. Inzwischen sollen die Gläubiger, darunter Merill Lynch, J.P. Morgan Chase und Deutsche Bank, ihre eingebrachten Gelder zurückfordern bzw die hinterlegten Sicherheit versteigern, berichten Kenner der Entwicklung.
Handelsblatt.com, US-Immobilienkrise erreicht Hedge-Fonds
Was aber zu sagen bleibt, ist, dass die Krise auf vielen Schultern verteilt ist.
Selbst bei den Banken schlagen die Verluste noch nicht zu sehr auf die Ergebnisse durch.
Hierzu möchte ich nochmal auf mein Beitrag “Gewinne werden privatisiert, Verluste werden verstaatlicht” hinweisen.
1 Kommentar bis jetzt ↓
Die Investementbanken: Goldman Sachs stark, Bear Stearns schwach • Börsennotizbuch // 20. Sep, 2007
[...] Im Artikel oben – die wichtigsten Details zu den Goldman-Sachs-Ergebnissen.Bear Stearns hingegen meldet 61 Prozent Gewinnrückgang (Bear Stearns waren auch mit die ersten, die Hedge Fonds schließen mussten, also an der ganz vorderen Subprime-Front dabei): The Bear Stearns Companies Inc. (NYSE:BSC) today reported earnings per share (diluted) of $1.16 for the third quarter ended August 31, 2007, down 62% from $3.02 per share for the third quarter of 2006. Net income for the third quarter of 2007 was $171.3 million, down 61% from $438 million for the third quarter of 2006. Net revenues were $1.3 billion for the third quarter, down 38% from $2.1 billion for the third quarter of 2006. The annualized return on common stockholders’ equity for the third quarter of 2007 was 5.3%, and 13.7% for the 12-month period ended August 31, 2007. Third quarter results include approximately $200 million in losses and expenses related to the BSAM High-Grade hedge funds. [...]
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