Während die Welt gespannt auf die Entwicklung des US-amerikanischen Immobilienmarktes schaut, erreichen uns heute die letzten Untersuchungen und Daten zum UK-Immobilienmarkt von The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) – “one of the most respected and high profile global ‘standards and membership’ organisations for professionals involved in land, property, construction and environmental issues”.
Zunächst vielleicht die drei ganz kurzen Stichpunkte zur aktuellen Entwicklung von dem RICS Hausing Market Survey, März 2007 (Summary - Link leider nicht mehr aktiv – und PDF):
- House price growth picks up March but large divide in market remains regionally
- Purchase enquiries drop but pace of decline slows
- New instructions to sell property rise for the first time in nine months but market conditions remain tight
Der Immobilienmarkt in Großbritannien war ähnlich überhitzt wie der amerikanische und auch der australische. Ich erinnere mich noch an Gespräche mit Bekannten von mir, die in London leben und erzählten, wie das Thema Immobilien, “climbing the property ladder” etc. allgegenwärtig war. Aber auch die Gewissheit bei den Menschen, dass sich eine gewaltige Blase bildet, war ebenso zu spüren. Die Konsequenzen für die Wirtschaft, die im Ãœbrigen in sehr, sehr ähnlicher Weise auf Pump leben soll wie die amerikanische, waren schwer abzuschätzen, aber auf jeden Fall gefürchtet. Der UK-Immobilienmarkt war zudem noch in der zeitlichen Entwicklung dem amerikanischen einen Schritt voraus.
Und tatsächlich: der Boom endete vor – mittlerweile – einigen wenigen Jahren (spätestens in 2005). Wie wir auch von dieser Studie sehen, waren die letzten beiden Jahre nicht mehr so rosig – die Preise fielen etwas, das Sentiment trübte sich ein, auch die Wirtschaft hat insgesamt einen Gang zurückgeschaltet. Aber Rezession blieb aus; Zusammenbruch des Konsums blieb aus; die Welt steht noch.
Selbstverständlich besteht zwischen den USA und UK ein großer Unterschied: UK ist nicht USA, nicht der Motor der Weltwirtschaft, wo eine eventuelle Krise massivere Auswirkungen hat. Aber einen ähnlich milden Verlauf der Immobilienmarktabkühlung wie in den UK auszuschließen, ist auch nicht gerade vernünftig, oder?
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