Neben dem Immobilienmarkt in den USA, schaue ich mir natürlich auch ganz besonders UK, ab und an Australien und Spanien an. Alle drei haben einen sehr ähnlichen Immobilienboom erlebt, wobei der Zyklus bei den ersten beiden ein bis zwei Jahre früher begonnen (?), auf jeden Fall früher „zur Ruhe“ gekommen ist. Ich sage absichtlich so, weil bis jetzt kein Platzen irgendeiner Blase hier ernsthaft auszumachen ist. Ich erinnere mich noch an Gespräche mit Befreundeten, die in London leben, und die davon berichteten, dass die „property ladder“ ein Cocktail-Abend-Thema geworden war und dass jeder irgendwie mitzumachen scheint und gleichzeitig alle auf den Knall warteten.
Doch vom Knall noch keine Spur. Abkühlung und nüchterne Stimmung – ja, Kater – nein. Die Engländer waren diesmal wohl brave Trinker…
UK ist deswegen interessant, weil der Konjunkturzyklus etwas versetzt dem kontinentaleuropäischen verläuft, ähnlich den USA. Auch die Business-Kultur, soziale Strukturen sowie das hochentwickelte (Kritiker würden sagen: exzessive, gepushte, aufgeblasene) Kreditierungssystem sind meines Wissens sehr vergleichbar.
In Spanien haben wir etwas andere Strukturen, und ich vermute auch etwas andere Quellen des Immobilienbooms – neben der starken Wirtschaft in den letzten mindestens 10 Jahren, versteht sich, auch die sonnenhungrigen (reichen) Nordeuropäer, die sich gern eine zweite (dritte?) Immobilie im Süden leisten wollen.
Wie auch immer: die Preisentwicklung in UK ist erneut „flacher“ geworden. Auch wenn einige Regionen sinkende Preise aufweisen, bleibt der Durchschnitt noch im positiven Bereich. Die Summary von RICS (Royal Institution of Chartered Surveyors) und das PDF Dokument (RICS UK Housing Market Survey June 2007). Bild nebenan auch von dort.
Die Lage ist nicht sehr “brightâ€, aber eben keine Krise:
- House price inflation more than halves in June
- Subdued market conditions evident across most of England and Wales
- New buyer enquiries decline at the fastest pace since February
- New property instructions slump in June
In ähnlicher Weise könnte sich die US-Immobiliensituation lösen, und der US-Markt liefert auch eine Menge Indikationen, dass er diesen Weg geht. Die USA sind natürlich eine etwas größere Nummer, und durch ihre Dominanz in der Finanzwelt können sie ganz andere globale Auswirkungen haben. Dennoch – die UK-Immobilienblase (wenn die Entwicklung dort diesen Namen je verdient haben soll) hat die Luft relativ schmerzlos ausgelassen.
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