Börsen entscheiden sich am Vormittag für Gewinne: Zur Eröffnung herrschte in Europa gewisse Orientierungslosigkeit. Start im Plus, dann unter den Schlusskurs von gestern, letztendlich leichte Gewinne am Vormittag. Wall Street notierte gestern leichter, zum Schluss konnten die Verluste aber fast wieder neutralisiert werden. Asien ist “up”.
Erwerbstätigenzahl in Deutschland im Juni leicht rückläufig: Das Statistische Bundesamt meldet Rückgang der Erwerbstätigen in Deutschland:
Im Juni 2009 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 40,10 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einer Abnahme um 81 000 Personen (– 0,2%).
Auch im Vergleich mit dem Vormonat Mai 2009 war im Juni ein Rückgang zu verzeichnen: Die Erwerbstätigenzahl sank um 34 000 (– 0,1%). Im Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2008 hatte es zwischen Mai und Juni jeweils eine Zunahme von 60 000 Erwerbstätigen gegeben. Die in diesem Jahr ungünstigere Entwicklung der Erwerbstätigenzahl ist im Zusammenhang mit der aktuellen Schwäche der Gesamtwirtschaft zu sehen.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausblendung üblicher jahreszeitlich bedingter Schwankungen, waren im Juni 2009 in Deutschland 40,15 Millionen Personen erwerbstätig. Dies entspricht einer saisonbereinigten Abnahme um 42 000 Personen (– 0,1%) gegenüber dem Vormonat Mai.
Pressemitteilung (mit Tabelle) – Statistisches Bundesamt
Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist immer noch ziemlich robust. Wahrscheinlicher Grund: Die Kurzarbeit hält die Auswirkungen der Krise von der offiziellen Statistik fern. In Börsenkreisen wird aber bereits diskutiert (und spekuliert?), dass nach der Wahl ein “sprunghafter” Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen kann.
Siemens spürt die Krise:
Nicht irritieren lassen: Q3 bei Siemens ist April-Mai-Juni.
Quelle: Präsentation zum Analyst Conference Call, Q3 2009 [PDF] (betitel übrigens: “Solid performance in a tough environment”).
Außerdem: Ergebnismeldung Geschäftsjahr 2009 3. Quartal [PDF]; in der Presse: FTD.
BASF enttäuscht: Die Wirtschaftskrise belastet die Quartalszahlen von BASF wie bereits in den beiden Vorquartalen heftig. Umsatz und Gewinn sinken kräftig (FTD).
67% Gewinnrückgang bei Shell: Nach BP meldet auch ein anderer Mineralöl-Riese dickes Minus beim Gewinn (2. Quartal 2009). Der Rückgang bei Shell ist sogar noch stärker (-67%). Grund: Gefallene Ölpreise und geschrumpfte Produktion (WSJ).
ExxonMobil verdient ebenso 2/3 weniger: Die größte Mineralölgesellschaft der Welt Exxon Mobil meldet auch einen kräftigen Gewinnrückgang: -66 Prozent (NYT).
Auftragseingang des Maschinenbaus nach wie vor fast um die Hälfte geschrumpft: “Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im Juni 2009 um real 46 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank um 46 Prozent” (VDMA, Grafik [PDF]).
Immobilienmarkt in Großbritannien mit Lebenszeichen: Die Britten sind etwas weiter als die Amerikaner, was die Entwicklung des Immobilienmarktes angeht. Die Preise dort scheinen sich deutlicher zu stabilisieren: “The average house price in July rose to 158,871 pounds ($260,709) from 156,442 pounds in June, the survey found. The average price was 6.2% below the level seen in July 2008. House prices rose 1% in June and were 9.3% below the year-ago level, according to Nationwide” (MarketWatch.com, Original-Daten: Nationwide [PDF]).
Der Economic Sentiment Indicator (ESI) ist gestiegen: Der Sentiment-Indikator ESI (Research der Europäischen Kommission) ist im Juli auf 76,0 Punkte (73,2 im Juni) stärker als erwartet und zum 4. Mal in Folge gestiegen (EK).
Duisburg ist Pleite: Oder soll Pleite sein. Nicht so schön (FAZ).
Warum Schmidt-Spottwerbung erlaubt ist? Habe ich mich auch manchmal gefragt… (FTD).
1 Kommentar bis jetzt ↓
Konjunkturuhr EU und Deutschland: Zwischenstand (Mai & Juli 2009) • Börsennotizbuch // 4. Aug, 2009
[...] Selbstverständlich befinden wir uns ziemlich “kompakt” im Rezessionsquadrant. Aber auf Euro-Ebene gibt es bereits den ersten Indikator, der ins Aufschwungsfeld wechselt — der Economic Sentiment Indicator (wir berichteten). [...]
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