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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Starke Mittelzuflüsse in Aktienfonds in Februar

20. März, 2006 ·

Der fast obligatorisch gewordene monatliche Blick auf die Mittelzuflüße der deutschen Fondsindustrie: laut BVI-Statistik haben nun in Februar die Netto-Investitionen in Aktienfonds deutlich zugelegt und scheinen aus der Lethargie der letzten Jahre aufzuwachen.

Es sind also im letzten Monat knapp 2,4 Mrd. Euro in Aktienfonds geflossen; Rentenfonds konnten gut 2,7 Mrd. Euro, Mischfonds ca 1 Mrd. Euro und Geldmarktfonds etwa 2 Mrd. Euro anziehen. Dies sind die wichtigsten Posten. Der komplette Ãœberblick kann man hier einsehen:

Überblick: Fondsvermögen, Anzahl und Mittelaufkommen der Publikumsfonds und Spezialfonds; BVI-Publikumsfonds, Luxemburger und sonstige ausländische Publikumsfonds deutscher Provenienz (.pdf)

Wir haben nun seit längerem das zögerliche Verhalten der Anleger anhand der BVI-Zahlen beobachten können. Und, gegeben die starke Performance etwa vom DAX und die ansonsten recht mageren Renditemöglichkeiten, war nur eine Frage der Zeit, bis die Anleger etwas mehr Mittel in diese Klasse umschiften.

Aber die Investitionsaktivität von dieser Seite ist noch bei weitem nicht besorgniserregend. Sogar im Gegenteil – besorgniserregend war (und zum großen Teil noch ist) die hartnäckige Abstinenz des deutschen Anlage-Publikums vom Aktienmarkt. Die moderne globale Wirtschaft wird nicht ohne Grund auch finanzmarkt-dominiert genannt. Für ein kapitalstarkes Land wie Deutschland wäre es, meiner Meinung nach, von großer Bedeutung, die Möglichkeiten der Börsen für langfristige Kapitalinvestitionen und -bildung besser auszunutzen; stärker und breiter am globalen Produktivitäts- und Wohlstandswachstum teilzunehmen.

Ja, in Deutschland selbst – aus unterschiedlichsten Gründen – sind die konjunkturelle Lage und die Wachstumsaussichten (vorerst und in der letzten Jahren) nicht gerade rosig, Wachstum findet kaum statt, aber die Welt ansonsten wächst, und die globalen Unternehmen, darunter zahlreiche deutsche, wachsen mit. Leider ohne das breitere deutsche Publikum, das vorzieht, sein Geld in mickrigen Zinsen einzufrieren, alleine weil’s so sicher ist.

Auch wenn dies womöglich keine sehr harten Hände sind, die jetzt an die Börse kommen, dies habe ich bereits im Artikel “Das leichte Spiel ist vorbei” thematisiert, bleibe ich bei meiner Einschätzung: zittrig oder nicht – diese Hände kaufen (mittelfristig) nicht teuer. Wenn sie die Geduld und die Ruhe haben, auch mögliche kurzfristige Turbolenzen an der Börse zu überstehen, wird dies – hoffe ich zumindest – kein schlechtes Investment sein… Und, sollten wir mittelfristig (gerechnet etwa ab 6-12 Monate wenigstens) feste Aktienentwicklung sehen, wird sich dies, meiner Meinung nach, auch auf die Stimmung, Vermögen(-sgefühl) und dann vielleicht auch auf die Konjunktur positiv auswirken.

Die Hausse wie die Baisse haben ihre selbstverstärkende Kräfte – nach unten wie nach oben. Die dauern natürlich nie ewig an. Und hier entsteht die Kontroverse, die ich vielerorts vernehme: ist die Hausse nicht schon in der Nähe des Gipfels?

Ich meine – nein, eher in den Füßen des Berges – denn, wenigstens in Deutschland, kann man keine Spur von den selbstverstärkenden Auswirkungen noch nennenswert spüren… Ich kann mich aber auch irren…

Kategorien: Fonds · Sentiment · Wirtschaftsdaten

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