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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Wieder einmal “Bild-Warnung” für die Börsen

27. März, 2006 · 2 Kommentare

Es ist nicht einmal 2 Monate her, schon taucht der zweite (nur?) Warnungsartikel aus dem Hause “Bild”. Diesmal auch noch drastischer (gefunden bei Mein Börsentagebuch): “Oma Ingeborg ist ein As an der Börse” in der Bild der Frau.

Nun, das ist kein Spaß mehr!?

Der Börsentagebuch macht auch eine lesenswerte Auflistung der Gründe pro und contra Korrektur in der aktuellen Börsen-Phase. Wenn ich ehrlich bin, könnte ich einige Punkte der beiden Listen umtauschen: z.B. die große Angst (die auch mit dieser Bild-Warnmeldung zum Ausdruck kommt) vor den privaten Investitionen in Aktien. Es verlässt mich das Gefühl nicht, dass diese Masche mit der Bild-Zeitung und den “dummen” Kleinanlegern vielzu aufmerksam verfolgt wird. Es riecht noch stark nach “verbrannten Fingern”…

Lasst doch die Privaten kommen – diese sind zur Zeit derartig unterinvestiert in Aktien, dass es, meiner Meinung nach, ungesund ist. Ein paar Gedanken zu der für mich nicht unwesentlichen Rolle und Bedeutung von Aktienanteilen für die Vermögensbildung habe ich bereits geäußert. Noch ist aus meiner Sicht stärkere Partizipation des Publikums wünschenswert, zumal, versucht man die Börsen rationaler zu betrachten, sind diese kaum überteuert…

Aber Sie sind gewarnt worden!… Es ist eigentlich mehr als normal, eine Korrektur zu erwarten. Aber – sollte sie kommen, verlieren sie bloß nicht die Nerven. Vielleicht verlassen uns einige nette Hausfrauen – viel mehr erwarte ich aber nicht…

Übrigens, die Oma Ingeborg scheint schon richtig prominent zu sein an der Börse. Ein Video mit ihr habe ich auf der ZDFmediathek vom 8. Februar 2006 gefunden: Börsenoma Inge

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2 Kommentare bis jetzt ↓

  • Anonymous // 1. Apr, 2006

    Osterhasen-Effekt auf dem B̦rsenparkett РKolumne
    Aus Freude am langen Wochenende
    von Gertrud Traud

    Kein April-Scherz: Der Osterhasen-Effekt ist ein empirischer Befund auf Aktienmärkten, der auf eine systematische Ausnutzung von Wochentagseffekten abzielt. Im langjährigen Durchschnitt weist der Dax freitags die höchsten Gewinne auf. Dagegen schneidet der Montag am schlechtesten ab. Der empirische Befund widerspricht der Vorstellung, daß Anleger zum Wochenende verstärkt Gewinne mitnehmen.

    Deutliche Unterschiede ergeben sich in Auf- und Abschwungphasen. In Baisse-Phasen weist der Montag die höchsten Verluste auf, während in Hausse-Phasen der Freitag eine überdurchschnittliche Performance hinlegen kann. Die im langjährigen Durchschnitt schlechte Montagsperformance ist also vor allem auf das negative Abschneiden dieses Wochentages in der Baisse zurückzuführen. Das insgesamt gute Abscheiden des Freitags folgt dagegen aus der guten Position in Haussephasen.

    Dieses unterschiedliche Ergebnis nach Hausse- und Baissephasen legt folgenden Erklärungsversuch nahe: Während im langjährigen Durchschnitt positive und negative Nachrichten etwa gleich häufig sein sollten, besteht in Baissephasen ein Übergewicht ungünstiger Informationen für die Marktteilnehmer. Selbst wenn man unterstellt, daß in schlechten Zeiten die negativen Nachrichten recht kontinuierlich eintreffen, sind an einem Baisse-Montag deutlich mehr ungünstige Nachrichten (nämlich diejenigen von drei Tagen) zu verarbeiten als an den anderen Wochentagen. Zu einem kontinuierlich schlechten Newsflow paßt auch die in nahezu allen Baissephasen ebenfalls negative durchschnittliche Freitagsperformance.

    Dagegen ist eine Haussephase durch ein Übergewicht an positiven Nachrichten für die Börse geprägt. Dazu paßt der empirische Befund, daß in Aufschwungphasen am Aktienmarkt der Montag im Durchschnitt ebenfalls eine positive Performance verzeichnen kann.

    In der Literatur finden sich psychologische Erklärungsversuche für den Wochentagseffekt, nach denen die Investoren am Freitag – wegen des bevorstehenden Wochenendes – bessere (Kauf-)Laune hätten als am Montag, dem ersten Arbeitstag der Woche. Wenn die Aussicht auf zwei freie Tage an einem normalen Wochenende die Kaufbereitschaft tatsächlich erhöht, so müßte dies erst recht vor einer längeren Auszeit an der Börse der Fall sein.

    In zwei Wochen ist Ostern. Können wir also am Gründonnerstag auf den Osterhaseneffekt hoffen? Tatsächlich bestätigt die Betrachtung für den Zeitraum von 1970 bis 2005 den traditionellen Wochentagseffekt, der durch die zusätzlichen Feiertage verstärkt wird. So schneidet der Donnerstag vor Karfreitag im langjährigen Durchschnitt mit einer Performance von 0,55 Prozent gegenüber dem Vortag sehr gut ab. Nur in sechs von insgesamt 36 Jahren ging der Dax an diesem Tag zurück. Hier treffen anscheinend ein positiver Wochentagseffekt und die Vorfreude auf das lange Osterwochenende zusammen. Dagegen war der erste Handelstag nach Ostern in 15 von 36 Jahren negativ. Die durchschnittliche Tagesperformance liegt hier mit nur 0,15 Prozent deutlich unter der von Gründonnerstag. Selbst wenn man einen Ausreißer im Jahr 1997, als der Dax um fast vier Prozent einbrach, herausrechnet, kommt der Dienstag nach Ostern im Schnitt nur auf 0,26 Prozent. Hier zeigt sich der tendenziell schwache, wenn auch positive Wochenbeginn des traditionellen Wochenverlaufs.

    Es läßt sich also festhalten:

    In der aktuellen Hausse-Phase ist es somit wahrscheinlich, daß nicht nur an normalen Wochenenden der letzte Handelstag der Woche eine überdurchschnittliche Performance erwarten läßt, sondern auch, daß sich der Dax vor dem Osterwochenende mit einer guten Tagesperformance verabschieden wird. Unter statistischen Gesichtspunkten werden die Ostereier für die Börsianer bereits am Gründonnerstag gelegt.

    Gertrud R. Traud ist

    Chefvolkswirtin bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)

    Artikel erschienen am Sa, 1. April 2006

    http://www.welt.de/data/2006/04/01/868173.html

  • saviano // 2. Apr, 2006

    Ich lasse den Kommentar veröffentlichen, doch meine Meinung ist, dass solche statistische Spielereien an der Börse zu Nichts führen. Es ist ein ewiger Versuch durch Korrelationen, empirische Beobachtungen und Ähnliches die Entwicklung “auszutricksen”. Für mich steckt dahinter einfach der Wunsch, möglichst wenig selber zu denken, indem man das Seler-Denken durch ein mechanlisches System ersetzt wird. Und dies wird wohl nicht funktionieren.

    Erstunlich für mich nur, dass Bank-Chefvolkwirten/innen in solcher Manier denken…

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