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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Charts of the Week – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Inflationszahlen

26. Januar, 2006 ·

Habe ich nicht das Gefühl, dass das Thema Arbeitslosigkeit bzw. Beschäftigung in den USA (als wichtigste Weltwirtschaft und Finanzplatz) in letzter Zeit ziemlich in den Hintergrund geraten ist? Früher verging kaum ein Tag, geschweige denn Woche, dass man nicht besorgte Analysen über die Entwicklung auf den Arbeitsmarkt hätte lesen können. Die Erholung der Wirtschaft könne unmöglich nachhaltig sein, da keine nennenswerte Beschäftigung entstehe… Und so weiter.

Diese Stimmen sind nach meiner subjektiven Wahrnehmung etwas leiser geworden. Dafür richten sich die Blicke vermehrt auf Themen wie Rohstoffpreise und Inflation, woher nun wieder “Gefahren” drohen würden. Eigentlich, könnte man halb-ironisch meinen, ist dies eine beruhigende Beobachtung: die Investoren suchen nach Gefahren, “halten in jeder Ecke des Finanzmarktes Ausschau nach Spekulationsblasen“, wie ich schon mal Joachim Goldberg zitiert habe.

 

Aber schauen wir uns mal die Entwicklung am Arbeitsmarkt in den USA trotzdem nochmal an. Was ist passiert in der “Zwischenzeit”?

Arbeitslosenzahlen USA Unempoyment Claims

Und vielleicht auch das etwas vollständigere Bild:

Inflation Messung CPI PPI Kerninflation

Heute kamen auch die aktuellen Zahlen: 283,000 neue Anträge und 4-Wochen-Durchschnitt nun bei 288,750.

Also, die Beschäftigungssituation war und ist konsequent auf einem guten Weg. Die Arbeitslosenquote (kommen Sie mir jetzt nicht mit den statistischen Feinheiten, bitte…) sinkt beständig und selbst die Katastrophe Katrina konnte das Bild nur kurz eintrüben (exactly as Mr. Greenspan suggested). Jobs entstehen, die Entwicklung mag auch nicht berauschend sein, aber stetig, und – wer weiß – vielleicht auch deswegen solider als manche Beobachter erwarten.

Und die Inflation?…

Sie scheint noch nicht ganz gebannt zu sein…

Jobs Empoyment Inflation

Erstaunlicherweise zeigt die PPI Core Rate (Producer Price Index) bereits nach unten, als ob sich da ein kleiner Trend auszubilden versucht?… Auf jeden Fall frage ich mich, was wollen die ganzen Menschen mit den Bonds bei Inflationsraten fast über den langfristigen Zinsen? Ich war und bin noch der Meinung, dass der Schlüssel bei der Inflation bzw. den langfristigen Zinsen liegt. Beides soll nach Möglichkeit niedrig bleiben! Aber die (in meinen Augen) Irrationalität der festverzinslichen Anlage sollte sich entweder in Verlusten (sprich steigende Zinsen) niederschlagen – und dann etwas später könnte es auch an den Aktienbörsen ungemütlicher werden; oder die Bond-Fans behalten doch Recht und die Inflation schwächt sich (womöglich zusammen mit der Wirtschaft) ab – aber dann befürchte ich keine größere Folgen für die Aktien wegen günstiger Bewertungsgrundlage (niedriger Zinsen) etc.

Vorläufiger Fazit: Beschäftigungssituation signalisiert doch robuste Entwicklung (auch des Konsums wahrscheinlich) und Wachstum; die Zinsen scheinen nicht Schritt zu halten mit der Inflation – hier baut sich nach wie vor Spannung auf.

Kategorien: Inflation · Wirtschaftsdaten

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