Robert von Heusinger hat einen Artikel über die schon etwas krankhafte deutsche Zurückhaltung bei den Verbraucherkrediten geschrieben. Während die letzteren im Euro-Land schön zunehmen (wie es sich im Kapitalismus gehört…), sinken sie in Deutschland. Die Kreditnachfrage ist schwach.
In diesem lesenswerten Artikel steht unter anderem als Teil der Analyse folgendes:
Es gibt eigentlich nur einen guten Grund, warum die Unternehmen, trotz anziehender Investitionen so wenig Kredit nachfragen. Sie schwimmen in Geld. Sie können die Investitionen aus dem Cash-Flow bezahlen. Warum schwimmen sie in Geld? Na, weil dank der krassen Lohnzurückhaltung in diesem unserem Land, die Gewinne ins Unermessliche gestiegen sind – und weiter steigen. Auch dieses Jahr gehe ich von nochmals fallenden Lohnstückkosten aus, sprich überproportional ansteigenden Unternehmensgewinnen.
Kredit-Alarm
Den Rest (auch was die Verbraucher betrifft) kann man unter dem oberen Link nachlesen. Ich wollte nur noch ein Zitat vom Handelsblatt-Artikel von Norbert Häring (hat auch im Herdetrieb interessanten Kommentar abgegeben) hinzufügen, welches auf das Gleiche hinauskommt:
„Dank der jahrelangen Lohnzurückhaltung sind die Gewinne der Unternehmen heute so groß, dass sie ihre Investitionen weitgehend selbst finanzieren können“, beobachtet José Luis Alzola, Europa-Chefvolkswirt der Citigroup.
Deutschland scheut das Schuldenmachen
Beides – “Schwimmen im Geld” und “Investitionen weitestgehend selbst finanzieren können” – sind nach meinem Beurteilen sehr starke Hausse-Argumente. Zumindest stark genug, um gegenfragen zu können:
Ihr wollt doch nicht solche Unternehmen shorten, oder?
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