Der Präsident des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) und Verwaltungsratspräsident der Helvetia, Erich Walser, legte in einer Stellungnahme zu den scharfen Korrekturen an den Börsen dar, dass die meisten Unternehmen der Branche diesmal nicht in die prozyklische Falle getreten sind, die Aktienquoten bei den gut laufenden Aktienmärkten der letzten Jahre entsprechend noch zu erhöhen.
Diese (ansonsten recht typische) Handlungsweise hat der Assekuranz zwischen 2000 und 2003 substanzielle Verluste beschert, da sie zunächst in die (überteuerten) Aktien Ende der 90er massiv eingestiegen ist und danach in den stark fallenden Märkten Positionen (auch unter Berücksichtigung der sog. Risikotragfähigkeit) wiederum massiv abbauen mussten. Das hat die Hausse sowie die Baisse zusätzlich und stark beschleunigt.
In der Einschätzung Walsers wurden die Aktienquoten der Sach- und Lebensversicherer im vergangenen Jahr, Hedging berücksichtigt, tendenziell leicht reduziert auf Werte zwischen unter 7% bis 10% der total gehaltenen Kapitalanlagen. Die Einführung der risikobasierten Aufsicht mit dem Swiss-Solvency-Test im Zentrum habe bei der Eingrenzung von Risiken mitgeholfen, und die Assekuranz habe ihre Lehren aus den Rückschlägen in der letzten Baisseperiode gezogen. Vor sechs Jahren waren mehrere Versicherer mit weit über dem Eigenkapital liegenden Aktienpositionen in Bedrängnis geraten; sie mussten schliesslich zur Absicherung ihrer Existenz prozyklisch Titel mit Verlusten realisieren.
NZZ.ch, Teil-Entwarnung der Schweizer Assekuranz
Wie man die Branche kennt, sollten auch die deutschen Versicherer ähnlich vorsichtig gehandelt haben. Dies könnte eine (kleine?) Hoffnung sein, dass der Abwärtsdruck von Seite dieser institutioneller Anleger nicht zu hoch wird.
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