Was vor einiger Zeit der britische Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson über die aktuelle Krise sagte, und zwar, dass sie “die finanziellen Symptome eines Weltkriegs” trage, wird nun fast wörtlich von den Analysten der Investmentbank Morgan Stanley in einer Studie wiederholt:
“Es sieht aus, als hätte die Wirtschaft gerade den Dritten Weltkrieg durchgemacht”
Und die Rede ist nicht etwa von Griechenland, sondern von der größten Wirtschaft der Welt, den USA.
Und nun eine Frage an den gesunden Menschenverstand:
Wenn es den USA möglich war, sich nach einer so hohen kriegsbedingten Verschuldung wieder zu fangen und zu prosperieren, wie hoch stehen die Chancen dafür in den heutigen – wenn man an die Dimensionen denkt – durchaus friedlichen Zeiten? Die Bomben waren damals nun mal verschossen, und Abertausende junge Menschen haben ihr Leben auf den Schlachtfeldern gelassen. Jetzt haben wir – zum Vergleich – nur eine ganze Menge schlecht finanzierte, aber immerhin noch real vorhandene Häuser zu beklagen…
(Dabei muss man sagen, dass die Schulden selbstverständlich noch während des Kriegs stark gestiegen, aber nach 1945 nochmal kräftig in die Höhe gegangen sind).
Vielleicht ist eben das der große Unterschied warum es nach dem Krieg so schnell wieder aufwärts ging. Die Häuser und Fabriken waren eben zerbombt und man musste neue bauen. Das hat viele erstmal Arbeit beschert und die neuen Häuser und Fabriken waren besser und moderner ausgestattet als diejenigen die zerbombt wurden. Und dafür haben dann die USA, bei denen die Wirtschaft noch intakt war die Produkte geliefert.
Wie sagt doch Keynes man muss manchmal die Leute dazu bringen ein Loch zu schaufeln um es anschliessend wieder zuzuschütten. Aber in der jetzigen Situation ist nirgends so ein Loch zu sehen, außer in der einen oder anderen Bankbilanz. Man sollte sich daher wohl vielmehr darum bemühen, auch bei anderen Entwicklungsländern einen ähnlich starken Wirtschaftsaufschwung hinzubekommen, den China hingelegt hat.
Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe):
"Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931.
Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD).
Und nochmal aus der Feder ...
Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ...
An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...
2 Kommentare bis jetzt ↓
Das schreiben die Anderen – 19. März 2010 « Kapitalmarktexperten.de // 19. Mrz, 2010
[...] einen “Schuldenberg wie nach einem Weltkrieg” schreibt das Börsennotizbuch in seinen losen [...]
Joerg // 20. Mrz, 2010
Vielleicht ist eben das der große Unterschied warum es nach dem Krieg so schnell wieder aufwärts ging. Die Häuser und Fabriken waren eben zerbombt und man musste neue bauen. Das hat viele erstmal Arbeit beschert und die neuen Häuser und Fabriken waren besser und moderner ausgestattet als diejenigen die zerbombt wurden. Und dafür haben dann die USA, bei denen die Wirtschaft noch intakt war die Produkte geliefert.
Wie sagt doch Keynes man muss manchmal die Leute dazu bringen ein Loch zu schaufeln um es anschliessend wieder zuzuschütten. Aber in der jetzigen Situation ist nirgends so ein Loch zu sehen, außer in der einen oder anderen Bankbilanz. Man sollte sich daher wohl vielmehr darum bemühen, auch bei anderen Entwicklungsländern einen ähnlich starken Wirtschaftsaufschwung hinzubekommen, den China hingelegt hat.
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