George Soros scheint — milde gesagt — nicht besonders überzeugt von der Gesundheit der US-Banken zu sein und glaubt, dass sie noch eine ganze Weile die Erholung der US-Wirtschaft behindern werden (Hinweis von gestern). Entsprechend klingt er auch nicht gerade optimistisch, was die Börsenperspektiven angeht.
Vor ca. 15 Monaten, im Mai 2008, als die Börsen in einer Mini-Rally stiegen, beurteilte Soros die Aussichten auch skeptisch und sprach von einem zu erwartenden Test. Der Test kam, wurde nicht bestanden, und die Aktien fielen später auf noch viel tiefere Niveaus.
Diese Erwartungen stützten sich (aller Wahrscheinlichkeit nach) dem “klassischen” Phasenmodell, das Soros im Rahmen seiner Ãœberlegungen über die Reflexivität an den Finanzmärkten als die “Boom-Bust-Sequence” beschrieben hat.
(Damals erwartete ich auch einen Test, aber — verdammt! — Soros war besser. Wie und warum — der Link unten).
Wenn man sich heute die Kursentwicklung anschaut, sieht man leicht, dass wir die einzelnen Phasen auf dem Weg nach unten voll “ausgekostet” haben. Ziemlich “klassisch”…
Würde man jetzt annehmen (ohne die explizite “Erlaubnis” von Soros), dass die Börsen die Wende geschafft haben und bereits an einer Hausse arbeiten, kann man wieder anhand des Modells mit einem baldigen Test (diesmal: in der Aufwärtsbewegung) rechnen.
Ãœber welche Phasen, Modelle und Tests wir hier reden?
Darüber habe ich damals einen etwas längeren Beitrag geschrieben, den ich heute wieder aus dem Archiv holen möchte:
Ich vermute, dass die skeptischen Äußerungen von George Soros auch jetzt in ähnlicher Weise interpretiert werden können (die grundsätzlichen Gedanken sowieso, bei den konkreten Phasen denkt man sich ein logisches umgekehrtes Vorzeichen dazu).
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