Thomas Grüner zum Öl:
Erinnern Sie sich? 1998 lag der Ölpreis noch unter 10 US-Dollar. Viele Bohrlöcher wurden geschlossen, da sich die Förderung nicht mehr rentierte. Die Firmen beklagten Preise am Weltmarkt, die unter ihren Förderkosten lagen. Die rekordtiefen Preise wurden in Deutschland zur Einführung und vor allem auch zur Begründung der so genannten “Ökosteuer” genutzt. Die Energiegewinnung aus Rohöl sei viel zu billig und müsse daher massiv besteuert werden. So weit, so gut.
Und heute? Der Ölpreis hat sich mittlerweile mehr als verzehnfacht, die Steuerbelastung ist in den letzten Jahren zusätzlich kontinuierlich angestiegen. Rekordpreise an den Zapfsäulen sind ein häufig gehörtes Diskussionsthema. Lediglich der extrem schwache US-Dollar verhindert bisher einen Benzinpreis von über 2 Euro pro Liter.
Wir haben alle so kurzes Gedächtnis!… Kann man die Frage stellen, ob die massiv gestiegenen Öl-Preise nicht genug für eine “regulierende” Dämpfung der Nachfrage beigetragen haben? Was ist mit einer Streichung der Ökosteuer?…
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Anschließend macht Grüner eine charttechnische Analyse des Ölpreises, bestätigt das Augenscheinliche — das Öl hat sich von allen Marken und Trendlinien nach oben befreit, er bildet eine “gefährliche” Fahnenstange… Selten haben sich solche Charts Aber das lasse ich den “Technikern”.
Erstaunlich ist auch, dass sich der Öl-Preis auch von der Nachrichtenlage “entkoppelt” — kein Tag ohne das Thema Rezession in den USA, ohne sinkende makroökonomische Indikatoren (auch in anderen Teilen der Welt) und zurückgeschraubten Prognosen. Nur das Öl steigt — der kennt keine Grenzen.
Entweder läuft die globale Konjunktur ganz ordentlich oder verschätzt sich der Markt…
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