Börsennotizbuch

Der Börs-o-Meter der Zeit zum dynamischen Geschehen am Ölmarkt:

Die einfache Preistheorie, die unterstellt, dass sich Preise im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bilden, kann das nur begrenzt erklären. Zwar gibt es auch gute Argumente, warum der Rohöl-Preis derzeit steigt: Während die Nachfrage aus den USA leicht zurückgeht, steigt jene aus Asien deutlich. Zudem mehren sich Anzeichen, dass die weltweiten Förderkapazitäten kurzfristig ausgereizt sind. Das alles spricht für einen langfristigen Preisanstieg, erklärt aber noch nicht, warum der Ölpreis binnen eines Jahres um über 100 Prozent steigt. Hier kommen nun die Spekulanten ins Spiel. Was treibt sie um?

Es werden zwei Gruppen ausgemacht: diejenige, die noch vor – sagen wir – einem Jahr auf die steigende Ölpreis-Notierungen gesetzt haben und diejenige, die erst jetzt “bemerkt haben, dass man nicht nur mit Aktien zocken kann, sondern auch mit Rohstoffen und Rohstofffonds”. Hier könnte man gern hinzufügen, dass diverse Investoren nach der nun geplatzten Spekulation im Immobiliensektor ihr Glück an den Rohstoffmärkten suchen. Besonders Hedge Fonds, die bekanntlich mit Vorliebe in Märkten mit ausgeprägtem Momentum unterwegs sind, dürfen eine Rolle spielen.

Indiz für die intensivere Engagements besonders der letzeren Gruppe seien die Aktien der Ölunternehmen — diese sind nicht annähernd so stark gestiegen, wie der Ölpreis selbst.