“Die Kurzsichtigkeit der Banken hat die Krise mitverursacht, wir dürfen nicht zulassen, dass die Kurzsichtigkeit der Regierung – angestiftet von den Banken – sie nun verlängert”.
Joseph Stiglitz fordert einen “entspannten” Umgang mit den gestiegenen Haushaltsdefiziten und warnt vor hastigem Sparen, FTD
Kernpunkt der Aussage ist es, dass Viele die vermögensbildenden Effekte der Schulden in Form von langfristigen Investitionen “in Bildung, Technik und Infrastruktur” sträflich vernachlässigen. Die Rufe nach Sparen und Reduzieren der Defizite seien gerade jetzt gefährlich. In der Rezession braucht ein Land höhere Defizite als das, was man als Normalniveau definieren möchte.
Um so mehr als die Risiken in dieser Angelegenheit asymmetrisch verteilt sind: Im Fall, dass man die positive Dynamik der Wirtschaftsentwicklung unterschätzt, kann man doch schneller und sicherer die Ausgaben kürzen oder die Steuern erhöhen. Sollte man die Kraft der Erholung aber unterschätzen, wird ein erneutes Abrutschen in die Rezession schwer zu verhindern sein und viel größere Schaden anrichten. Dies sei eine wichtige Lektion, die die Ökonomen aus der Weltwirtschaftskrise und aus der Erfahrung Japans in den späten 90er Jahren gelernt haben sollten.
Es ist aber auch schwer, da das richtige Maß zu finden. Natürlich ist es einleuchtend, dass das Defizit bei einer Rezession erst einmal höher ausfällt. Einen entspannten Umgang mit der Situation rechtfertigt das aber noch nicht. Investitionen in Bildung sind natürlich wichtig, da man damit auch in unsere Zukunft investiert. Dennoch sollte man sparsam mit den Finanzen umgehen und nicht den Schuldenberg unkontrolliert wachsen lassen, denn damit tritt man eine unvorteilhafte Spirale in Gang, sofern sich die Wirtschaft nicht wirklich so sehr erholt, das man den Staatshaushalt schrittweise sanieren kann.
Ich lese gerade einen Artikel von Ken Fisher, in dem er seinen mehrmals und an verschiedenen Stellen geäußerten Optimismus für die Weltkonjunktur und die Aktienbörsen noch einmal bekräftigt. Unter den ...
Das ist mittlerweile der Tenor und die Erwartung der Märkte (wie ich im letzten Beitrag erwähnt habe):
"Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - ...
Ein sehr lesenswerter Artikel von Fabian Lindner bei Herdentrieb/ZEIT: Europa 2011 = Europa 1931.
Thomas Fricke argumentiert in die gleiche Richtung: Frau Merkel beendet den Aufschwung (FTD).
Und nochmal aus der Feder ...
Wieder mal ein Post ... war auch Zeit ...
An der Börse, sagt man uns häufig, ist eine Rezession bereits eingepreist. Allerdings glaube ich nicht, dass es im Falle einer tatsächlichen ...
Das, was wir an den Börsen gesehen haben, ist schon ein ausgewachsener Aktiencrash, keine Frage. Ob die Märkte jetzt wieder überreagieren und die Kurse eigentlich wieder billig geworden sind, mag ...
Angela Merkel, Germany’s chancellor, insisted there should be no joint EU guarantee: each country would have to take care of its own institutions. That was the root cause of today’s ...
Gottfried Heller beobachtet seit Jahren eine skurrile Zweiteilung der deutschen Anleger: Die einen investieren (ängstlich) ausschließlich in Zinspapiere, die anderen verfallen ins gegensätzliche Extremum und jagen nach schnellen Erfolgen mit ...
1 Kommentar bis jetzt ↓
Andreas B. // 9. Mrz, 2010
Es ist aber auch schwer, da das richtige Maß zu finden. Natürlich ist es einleuchtend, dass das Defizit bei einer Rezession erst einmal höher ausfällt. Einen entspannten Umgang mit der Situation rechtfertigt das aber noch nicht. Investitionen in Bildung sind natürlich wichtig, da man damit auch in unsere Zukunft investiert. Dennoch sollte man sparsam mit den Finanzen umgehen und nicht den Schuldenberg unkontrolliert wachsen lassen, denn damit tritt man eine unvorteilhafte Spirale in Gang, sofern sich die Wirtschaft nicht wirklich so sehr erholt, das man den Staatshaushalt schrittweise sanieren kann.
Kommentieren: