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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Hieß die Rettung “Deficit Spending”?

20. Juli, 2009 ·

Deficit Saving

OK, einverstanden, von einer Rettung im eigentlichen Sinne ist noch zu früh zu sprechen. Höchstens, das scheint erlaubt, können wir von dem “Abwenden einer Katastrophe” reden. Denn die Finanzkrise ist mit solcher (unerwarteter) Wucht eingeschlagen, dass die Weltwirtschaft mächtig ins Schwanken geraten ist und zu kippen drohte.

Warum uns Schlimmeres bisher erspart geblieben ist und warum die “green shoots”, also die Hoffnungszeichen einer Besserung, in letzter Zeit – vorsichtig – festere Wurzel schlagen, erklären einige namhafte Ökonomen mit den Stützungsmaßnahmen der Regierungen. Die Haushaltsdefizite, die dabei entstehen, sind vor dem Hintergrund der möglichen Katastrophe eindeutig das kleinere Ãœbel.

So zum Beispiel betitelt Nobelpreisträger Paul Krugman einen aktuellen Beitrag in der New York Times mit “Deficits saved the world“, also: “Die Haushaltsdefizite haben die Welt gerettet”.

Grundsätzlicher Gedanke: Während die privaten Haushalte ihre Bilanzen “in Ordnung bringen”, Schulden abtragen, weniger konsumieren (übrigens auch: weniger investieren) und mehr sparen (vgl. Entwicklung der US-Sparquote und Einkommen), musste der Staat einspringen und per deficit spending (sprich: durch Schuldenmachen) für ein Schließen der Nachfragelücke und zusätzliche Liquidität sorgen sowie die Einkommensverluste in der Bevölkerung auffangen (vgl. gleicher Link oben).

Seine Notizen sind gut (auf Deutsch) auch von weissgarnix.de wiedergegeben.

By the way, die Amerikaner scheinen mittlerweile ein bisschen entspannter auf ihre persönliche Finanzsituation zu schauen. Eine neue Studie weist weniger “debt related stress” aus (wie berichtet)…

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