Heute nehme ich ein etwas längeres Zitat aus dem Artikel, den egghat als Lesetipp und Einladung zur Diskussion gepostet hat. Es geht um die Geldmenge und die Haushaltsdefizite (der USA).
There is something that is not understood about budget deficits. We are always told that this is bad because it is borrowing from the future and that our children will be responsible for our debts. This, however, is an earlier-day lie. No government in history has ever been able to borrow the money for any sizable spending program from the people. The government’s deficits are simply too big and would overwhelm the credit markets of the nation.
What every government has done when it faces sizable deficits is to simply print the money. If America is facing a $1.8 trillion deficit later this year, then it will probably print (another) trillion dollars to finance this. And then, as a political reality, it will be impossible to significantly cut the deficit for the next year, and the year after, etc., etc., etc. In this way, our children do not get poorer in the future. We get poorer, here and now. But we get poorer by having our dollars worth less. We have a bigger quantity of dollars but a smaller quantity of goods.
Howard S. Katz, mises.org, How Much Money Inflation?
Bei so viel Englisch auf einmal ist es wohl besser, ein bisschen (frei) zu übersetzen:
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Jedem ist die Klage bekannt, die (hohen) Staatsschulden würden die zukünftigen Generationen belasten. Dies, sagt man häufig, wird “unsere Kinder” ärmer machen…
Diese Sichtweise ist allerdings, so Howard S. Katz, vollkommen falsch. Nie war eine Regierung imstande, sich direkt bei den Menschen zu verschulden. Die Staatsdefizite sind so enorm (die Rede ist konkret von den USA), dass sie die Kapitalmärkte überfordern würden. Was die Regierungen immer machen, ist einfach Geld zu drucken.
Wenn die Vereinigten Staaten eine Trillion Billion (!) Dollar benötigen, dann lassen sie die Notenpresse 1 Trillion Billion Dollar produzieren … und fertig. Dies macht die zukünftigen Generationen nicht ärmer — wir werden ärmer. Denn die Dollars werden weniger wert. Die Geldmenge ist gewachsen, aber die Menge an Gütern, Services und sonstigen Leistungen ist gleich geblieben.
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(Ein Goldbug also — da sind Warnungen vor Inflation (und Lobpreisungen des Goldes) vorprogrammiert).
Das Zitat des Tages lasse ich gewöhnlich unkommentiert (oder mache nur eine kleine Anmerkung). So auch hier — nur eine kleine Anmerkung:
Wir werden eigentlich auch nicht ärmer. Die Gütermenge ist ja gleich geblieben.
[ Ärmer werden die Gläubiger, genauer: die Halter von Geldwerten. Die Halter von Sachwerten, darunter die Besitzer von Produktionsmitteln werden c.p. nicht ärmer. Die Schuldner profitieren sogar. Es findet eine Umverteilung statt. Da für die meisten Menschen das (Lohn-)Einkommen (und viel weniger ihr Geld-Vermögen) die wichtigste wohlstandsrelevante Größe ist, können sie sich vor der Inflation viel weniger schützen. So kann man das "wir" wahrscheinlich trotzdem zulassen].
PS: Das mit den zukünftigen Generationen sehe ich auf ähnliche Weise. Außerdem haben es die Generationen immer relativ “locker” genommen, wenn es um Verpflichtungen gegenüber den älteren ging. Ich denke, das gilt auch für die Sozialsysteme…
2 Kommentare bis jetzt ↓
Holger // 26. Jul, 2009
Auch nur eine kleine Anmerkung: Eine Trillion in den USA ist eine Billion bei uns, weil eine Billion ja nur eine Milliarde ist (glaube ich jedenfalls). Und ich verstehe nicht, warum sich der Staat nicht beim Volk verschulden können soll. Wenn die Bundesrepublik sich verschuldet, kann sie ja auch nicht die EZB die Notenpresse anwerfen lassen, oder?
Saviano // 27. Jul, 2009
Ich dachte, dass der sprachliche Unterschied nur bei Billion und Milliarde besteht… aber Wikipedia stellt das richtig (und zwar in deinem Sinne): Trillion.
Die Zahl war im zitierten Artikel auch ernst gemeint, also deutsche Billionen… Danke.
Wahrscheinlich hast du Recht: Der Kapitalmarkt wird schon Einiges abnehmen können. Der Rest heißt jedoch Quantitative Easing. Die Fed macht’s schon mal vor.
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