Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine erste Schätzung für die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland für 2008 (auf Basis der Auswertungen aus 6 Bundesländern): Die Verbraucherpreise sind demnach 2008 im Schnitt um +2,6% gestiegen. Dies wäre die höchste Inflationsrate seit 1998 (damals: +2,8%).
Klick für größere Ansicht; die aktive Grafik finden Sie hier; Daten: Statistisches Bundesamt.
Das nun zu Ende gehende Jahr war aber sehr deutlich “zweigeteilt”:
In der ersten Hälfte zogen die Verbraucherpreise durch eine immer noch gut laufende Konjunktur und vor allem durch die rapide Verteuerung der Rohstoffpreise stark an (der Ölpreis erreichte im Juni/Juli Spitzenwerte an die 150 Dollar pro Barrel).
In der zweiten Jahreshälfte begannen die Inflationsraten jedoch wieder relativ schnell zu sinken. Die Finanzkrise und die allgemeine (schnelle) Abkühlung der Weltkonjunktur hinterlassen hier so deutliche Spuren, dass man sich bereits seit Monaten ernsthaft Sorgen um eine gefährliche deflationäre Entwicklung macht.
Daher ist die an sich hohe durchschnittliche Teuerungsrate von 2,6 Prozent Resultat einer volatilen Entwicklung und gibt die aktuelle Lage verzerrt wieder. Vom Anfang des Jahres bis in den Sommermonaten hatten wir es mit Inflationsraten (gegenüber Vorjahresmonat) von über 3% zu tun gehabt; vom September (erstmal wieder unter 3%, genauer: +2,9%) sind die Inflationsraten schnell auf 2,4% (Oktober) und 1,4% (November) gefallen.
In den USA zeichnet sich ein sehr ähnliches Bild (langfristige Grafik der Verbraucherpreisinflation (CPI) in den USA seit 1958): Dort ist die Inflationsrate (Gesamtindex, zum Vorjahresmonat) noch steiler gesunken — von 5,52% im Juli auf 1,01% im November.
Zu bedenken ist auch, dass die Verbraucherpreisinflation der Konjunkturentwicklung (als eine Art nachgelagerter Indikator) mit etwas Verspätung hinterherläuft…
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