Die Ruhe auf den Aktienmärkten kann dem einen oder andern wirklich etwas verdächtig vorkommen. Ich höre schon Stimmen, die sich fragen, ob denn nun nicht eine mittelgroße Katastrophe kommen könnte, oder zumindest ein kleiner Anschlag auf eine Öl-Pipeline.
Unsicherheiten, so genannte Imponderabilien, sind natürlich nie auszuschließen.
Dennoch bin ich aus Erfahrung zu der Ãœberzeugung gekommen, dass man auf unvorhersehbare Ereignisse nicht spekulieren kann, oder – vielleicht richtiger – nur in die ohnehin auf einer (von mir aus: spekulativen) Ãœberlegung basierende Richtung.
Imponderabilien können erst dann auf dem Markt eine Wende verursachen, wenn die grundsätzlichen Bedingungen für eine Wende reif sind. Und sehr selten umgekehrt (dass sie die grundsätzlichen Bedingungen ändern).
In der Welt ist immer ein immanentes Risiko enthalten. Dagegen ist nichts zu unternehmen. An den Aktienmärkten muss man – meiner Meinung nach – viel eher auf die börsen-immanenten Risiken aufpassen.
Ãœberall und häufig wird auf die wirtschaftlichen Gefahren hingewiesen und daraus werden Börsenrisiken abgeleitet. Und obwohl eine gewisse Reaktion der Aktienmärkte auf einschneidende Ereignisse oder Wirtschaftsdaten selbstverständlich wäre, glaube ich, selbst eine Rezession wird die Börse nicht in die Knie zwingen können. Das fundamentale Konstrukt dahinter beurteile ich als zu stark. Geschweige denn ein Anschlag. Sehr wahrscheinlich sogar, dass ein solches Ereignis, die letzten verzweifelten Mega-Zyklus-Anhänger anlocken wird. Und dann ist kein Halten mehr…
Spaß beiseite, man muss sich nicht selber in die Rolle des Orakels zwingen. Den Blick einfach von der Kristallkugel der nächsten paar Wochen oder Monaten heben, hilft – denke ich – unheimlich. Die Welt war nie ein besserer Ort und die Wirtschaft bewegt sich gut. Ob hinter dem Komma nun ein 2 oder ein 5 steht, ist Detailfrage ohne wirkliche Bedeutung.
Und, übrigens, es gibt auch günstige Imponderabilien. Über die spricht keiner. Weniger wahrscheinlich werden sie dadurch aber nicht.
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