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Börsennotizbuch

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Die Abgeltungsteuer “verbilligt” den Einstieg vor 2009

16. April, 2008 ·

Thomas Müller von boerse.de ist grundsätzlich sehr zuversichtlich für die weitere Entwicklung der Aktien, er hält die Kurse von heute für ganz gute Einstiegsmöglichkeit, denn der (letzte) große Anstieg in diesem Börsenzyklus sei immer noch vor uns. Jetzt aber, speziell für Deutschland und speziell in Hinsicht auf die kommende Abgeltungsteuer, rechnet er vor, dass sich der Einstieg vor 2009 um so mehr lohnt. Die deutschen Anleger erhalten praktisch eine “Verbilligung”, falls sie sich noch 2008 für Aktien entscheiden würden:

Wer heute im Bereich von 6800 einkauft und den Ausstieg nach einem steuerfreien Kursgewinn von 50% plant, benötigt dafür einen Dax von 10.200. Um nach dem Kauf ab 2009 auf 50% Gewinn nach Steuern zu kommen, muss der Dax aber 1.133 Punkte weiter und damit auf 11.333 ansteigen! Wenn wir rückwärts kalkulieren, wird der in den nächsten Monaten unbedingt zu wahrende Steuervorteil noch deutlicher. Konkret:

Gehen wir von 10.000 Dax-Punkten per 2010 aus. Gerechnet von aktuell 6800 würde dies einem steuerfreien Kursgewinn von 3200 Zählern entsprechen. Um diesen ab 2009 nach Steuern zu erzielen, müsste der Kursgewinn aber 4267 Punkte betragen. Die derzeit 6800 abzüglich dieser Differenz von 1067 Punkten ergeben einen Dax von 5733. Das bedeutet:

Wenn Sie in 2008 bei z.B. 6800 einsteigen, werden Sie bis zu einem Dax von nur noch 5.733 Punkten einen höheren Netto-Ertrag erzielen, als der Investor, der 2009 kauft! Das Hinauszögern des Einstiegs wäre unter Berücksichtigung der Kapitalertragssteuer erst dann sinnvoll, wenn im kommenden Jahr tiefere Kurse erwischt werden könnten. Dabei erhöht sich dieser Vorteil sogar, je weiter der Dax steigen sollte.

boerse.de, Steuern steuern!

Die Rechnung ist an sich korrekt. Anzumerken wäre allerdings, dass sie nur dann so vollständig greift, wenn der Anleger das komplette Investment auflöst. In der Regel wird dies nicht der Fall sein — die Teilverkäufe (Entnahmen aus dem Portfolio) werden (hoffentlich) auch Gewinne enthalten (Z.B. Eine Investition von 100.000 EUR, nach 2009, verdoppelt sich nach x Jahren. Sollte sie komplett aufgelöst werden, greift (natürlich) die Rechnung von Thomas Müller. Sollte der Investor aber nicht die ganze Position schließen wollen, sondern – sagen wir – nur 100.000 EUR aus seinem Portfolio entnehmen, dann braucht er nur die Hälfte der Position zu veräußern, realisiert also einen Gewinn von nur 50.000. Anmerkung: Ich bin alles andere als bewandert in steuerlichen Angelegenheit. Wenn dies völlig unstimmig ist, bitte melden).

Am Argument der “Verbilligung” ändert sich jedoch wenig.

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