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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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OPEC will Öl-Förderung drosseln

6. Oktober, 2006 · 3 Kommentare

Na, was ist auf einmal los? – Man dachte ja, das Öl reicht nicht aus, und jetzt auf einmal soll der Preis durch Drosselung gehalten werden.

Aber der Mega-Zyklus steht noch, oder wie?

PS. Ich habe jetzt nicht grundsätzlich etwas gegen die Prognose, dass die Rohstoffpreise langfristig steigen werden. Alles steigt langfristig, alleine aus Inflationsgründen. Ich habe aber massive Einwände gegen die Prognose, dass Rohstoffinvestments die erfolgreichere Anlage sein werden als etwa Aktien. Und insbesondere aus den Niveaus, auf denen diese Meinung sich breit und immer weniger rational verbreitete.

Hierzu noch einmal nur einige Stichpunkte, die wenigstens dem einen oder anderen etwas zum Nachdenken geben:

Anteil der (Sach-)Produktion am globalen BIP sinkt – ein beständiger Trend, der von den Industrienationen (und nicht nur) schon über lange Zeit vorgemacht wird

Immer effizientere Nutzung der Rohstoffe – in absoluten Zahlen mag der Rohstoffverbrauch steigen (auch nicht 100% sicher für die Zukunft), aber sie werden effizienter für die Herstellung der Produkte genutzt. Also der Produktionsvolumen sollte sogar stärker wachsen.

Rohstoffvorkommen werden, insbesondere mit steigenden Preisen, neu erschlossen und sogar neu entdeckt.

Dies widerlegt nicht unbedingt gleich den Mega-Trend, sollte aber zumindest den Eifer seiner Anhänger etwas mildern.

Kategorien: Allgemein · Prognosen · Rohstoffe

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3 Kommentare bis jetzt ↓

  • Nico Popp // 7. Okt, 2006

    Der Hinweis auf die effektivere Verarbeitung der Rohstoffe ist gut und sinnvoll. Wirkliche Knappheit herrscht meiner Meinung ja in Wirklichkeit nur bei Öl. Alle Angaben über bestehende Ressourcen sind sehr vage. 85 Prozent der Opec-Staaten sind zumindest autokratisch – Transparenz ist also nicht wirklich ihre Stärke. (Sie hierzu Artikel über Nigeria: http://aktien-blog.com/nigeria-oel-mend-bakassi.html ) Diese Länder setzen in erster Linie auf Systemerhaltung. Es könnte also gut sein, dass Reserven absichtlich höher ausgewiesen werden um durch eine hohe Fördermenge den Staat am Leben zu erhalten. Die tatsächlichen Reserven sind also möglicherweise weit geringer?

    Zwar ist der Öl-Fresser Nr. 1 noch immer das Automobil, aber auch dort ist zumindest Licht am Ende des Tunnels. Fallen spritfressende KFZ mittelfristig weg, sollte die Nachfrage nach Öl deutlich sinken. Ein Bereich ist jedoch heikel: Kunststoffe sind heute extrem wichtig und in vielen Bereichen kaum wegzudenken. Hierfür wird weiterhin Öl benötigt werden!

  • Saviano // 7. Okt, 2006

    Aber wie Du selber anführst – es ist Licht im Tunnel bei dem immerhin “Öl-Fresser Nr. 1″. Man sollte auch nicht die Möglichkeiten der alternativen, regenerativen Energiegewinnung außer Acht lassen. Natürlich ist hier jedoch – und das war eigentlich der Sinn meiner Ãœberlegungen – zwischen den Aktien der entsprechenden Firmen, oder aber Rohstoff/Öl-Investments, und den Aussichten/Möglichkeiten der Technologie bzw. bei den Vorkommen, Förderung, Produktion und Einsatz von Rohstoffen.

    Denn neben den allgemeinen Überlegungen ist viel Spekulation am Spiel. Das Internet war und bleibt eine hoch spannende Geschichte, die tatsächlich eine ganze Industrie geschaffen hat und das Leben und die Wirtschaft massiv (zum besseren) geändert hat. Geld konnte man aber mit den Internet-Aktien ebenso massiv verlieren .

    Ich wollte den Blick der Leser genau auf diesen Aspekt lenken – die Kraft des Spekulativen nicht zu verachten und in ihren Ãœberlegungen unbedingt zu berücksichtigen.

  • Nico Popp // 7. Okt, 2006

    Natürlich spiegelt der Ölpreis mehr wieder als nur Angebot und Nachfrage, da stimme ich Dir klar zu. Zum Licht am Ende des Tunnels: Bei Bioethanol ist auch das Input/Output-Verhältnis interessant, also wie viel Energie muss ich in die Pflanzen stecken und wieviel Energie bekomme ich aus dem gewonnenen Sprit. Dieses Verhältnis ist bei Ethanol garnicht so günstig – dieser Aspekt wird momentan auch ignoriert. Wie Du schon geschrieben hast: Ein weiteres Beispiel für “Spekulation”. Aber genug davon, we’re getting off topic. Schönes Wochenende!

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