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Droht die größte Gefahr für die Finanzmärkte 2007 von den Zinsen?

1. Februar, 2007 · 3 Kommentare

Thomas Grüner gibt Stück für Stück Einsicht in seine Prognosen für die Finanzmärkte in 2007. Dieses Mal veröffentlicht er seinen typischen Ansatz (eigentlich von oder mit Ken Fisher entwickelt bzw. popularisiert) für die mögliche Zinsentwicklung.

In den vergangenen Jahren – wir erinnern uns – erwarteten die Analysten stets anziehende Zinsen. Eigentlich würde dies einer nüchternen Betrachtung der Entwicklungen in der realen Wirtschaft und an den Weltbörsen nur entsprechen. Aber die Finanzmärkte, an denen letztendlich auch Zukunftswetten, Ängste und Liquiditätsströme gehandelt werden, wollten dieser Betrachtung nicht folgen. Die Zinsen blieben permanent niedrig.

Für uns Aktionäre war und ist dies eine willkommene Entwicklung. Die Wirtschaft und die Aktienmärkte haben “Sauerstoff”, um zu wachsen, und die relativen Bewertungen werden günstig gehalten. Als ich vor einigen Tagen über das Korrekturpotenzial geschrieben habe, hatte ich immer ein Auge auf die Renditen bzw. auf die Anleihenotierungen. Der Bund Future zum Beispiel ist seit Dezember 2006 ziemlich heftig gesunken. Diese Entwicklung ist angesichts der starken Börsen ok, birgt aber Gefahr.

Nun, Thomas Grüner … Er stellte wieder einmal die Prognosen der Analysten in einer Grafik zusammen und suchte nach der Entwicklung die die meisten überraschen wird. Die Grafiken für das vergangene und für dieses Jahr sehen so aus:

Zinsen-prognosen-2007
Quelle und lesenswerter Artikel: Das größte Risiko für 2007!

Wenn wir systematisch korrekt sein wollen, gibt es zwei Bereiche, in welche sich die Zinsen bewegen und die Finanzakteure unvorbereitet treffen können: deutlich tiefer (etwa auf 4 Prozent, sogar darunter) oder deutlich höher als zur Zeit (etwa auf 5,5 und sogar spürbar darüber). Dies ist nicht ohne Bedeutung, denn Marktbewegungen, die entgegen den Positionierungen des Konsens laufen, bringen unweigerlich Re-Positionierungen, Absicherungen und in den meisten Fällen Verluste mit sich.

Die gefährlichere Richtung ist, versteht sich, nach oben Richtung 6. Der Konsens ist ziemlich eng, die meisten Zins-Bullen sind, wie Grüner sagt, “umgekippt”. Man könnte ruhig einige Gedanken darüber “verschwenden”, wie die Investitionsentscheidungen bei 10-jährigen US-Bonds mit 6 Prozent Rendite aussehen würden.

Kategorien: Frontpage · Prognosen · Zinsen

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3 Kommentare bis jetzt ↓

  • Ich denke, noch ist zu früh • Börsennotizbuch // 30. Apr, 2007

    [...] Der Blick auf die Zinsen werfe ich aber auch etwas häufiger (vgl. Augen auf die Zinsen oder Droht die größte Gefahr für die Finanzmärkte 2007 von den Zinsen?). [...]

  • Unangenehmer Inflationdruck • Börsennotizbuch // 18. Mai, 2007

    [...] Im Moment kann ich keine große Besorgnis bei den langfristigen Anleihe-Investoren bezüglich dieser hohen (und eventuell sogar noch höheren) Inflation beobachten. Das kann aber noch kommen und dies stellt die größte Gefahr für die Märkte aktuell. Zwar macht der Bund Future seit einiger Zeit schon ungünstige Bewegungen nach unten, das absolute Niveau ist noch ok (zudem im wirtschaftlich guten Aufschwungsumfeld). Trotzdem erinnert mich diese Schwäche an die Zeit vor der letzten Mai-Korrektur. [...]

  • Das mieseste wäre unkorrekte Bilanzierung • Börsennotizbuch // 6. Jun, 2007

    [...] Das mieseste wäre eine unkorrekte Bilanzierung. Dagegen kann man sich kaum wehren. Sie wissen schon – Enron, Fälschungsskandale, die ausgewiesenen Gewinne sind auf einmal Verluste etc. In einer Phase der Hochkonjunktur und Rekordmargen ist es fast eine “Spekulanten-Pflicht” gewisse Unsauberkeiten zu antizipieren. Von den Sachen, die wir relativ verlässlich beobachten können, sind in meinen Augen die steigenden Zinsen die größte Gefahr. An ihnen hängt auch die Aktien-Bewertung und wahrscheinlich zu einem gewissen Teil die Carry-Trades-Finanzierung. [...]

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