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Börsennotizbuch

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Dollar statt Yen als Carry-Trade-Währung

26. November, 2007 · 3 Kommentare

Mit einem andauernd schwachen Dollar ist es keine Ãœberraschung, dass die Spekulanten die “weiche” amerikanische Währung zum Carry-Trade nutzen werden. Sowieso ist der so eindeutige Trend der Abwertung eine massive Einladung, prozyklisch zu spekulieren. Das ist immer wieder mein stärkstes Bedenken: der Markt scheint mir (gewiss: seit geraumer Zeit) zu einseitig.

Jetzt aber scheint der Dollar auch richtig als eine “Quell-Währung” für Devisen- und Zins-Carry-Trades festen Platz einzunehmen (eingenommen haben?). Bloomberg schreibt dazu:

Using the dollar to pay for purchases of currencies with higher yields is proving to be the most profitable trade in the foreign-exchange market.

A basket of currencies including the British pound, Brazilian real and Hungarian forint financed with dollars returned 17 percent this year, compared with 9 percent when funded in yen and 7 percent in Swiss francs, according to data compiled by Bloomberg. Falling U.S. interest rates and increasing volatility in the yen and franc are making the trade even more appealing.

Bloomberg.com, Dollar Displaces Yen, Franc as Carry Trade Favorite (Update1)

Seit langer Zeit konzentrierte man sich auf den Yen-Carry-Trade. Hier gab es auch sehr ernsthafte Befürchtungen, die – zum Glück – so nicht eingetreten sind (ich verweise hier auf den Beitrag von Robert von Heusinger “Der Tag danach“, 28.02.2007: “Das war und bleibt die Sollbruchstelle des globalen Kapitalismus. Wenn der Yen diese Woche noch drei oder vier Yen gegenüber dem Dollar gewinnt, dann gute Nacht. Dann waren die Verluste am Montag nur der Amuse gueule”. Ich habe zunächst hier: Der Tag nach der “kalten Dusche” und im August auch hier: “Warum steigt der Dollar?” kommentiert, natürlich auch mit meinen “Unzulänglichkeiten”).

Vielleicht entsteht hier eine Balance. Bis jetzt galt es irgendwie: steigt der Yen (zum Beispiel gegen den Dollar), zerstöre dies die Carry-Trades, Positionen müssen aufgelöst werden, die Liquidität schrumpft bzw. die Zinsen in den USA steigen etc. Jetzt aber kann man den Eindruck gewinnen, dass ein schwacher Dollar (nun, nicht unbedingt gegenüber dem Yen) die “profitable” Seite ist.

Vielleicht deswegen sind … uh! … die Lichter noch nicht ausgegangen, auch wenn der Yen-Dollar-Kurs so tief steht.

Kategorien: Frontpage · Währungen

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