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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Die “Anti-Risk”-Strategie

31. Juli, 2007 · 3 Kommentare

Ein interessanter Beitrag von Jeremy Grantham. Leider nicht sehr optimistisch.

Im verlinkten Artikel ist ein Auszug aus Granthams Statement zum zweiten Quartal 2007 (der Name an sich sagt mir eigentlich nichts, wir konzentrieren uns auf den Inhalt). Dort werden drei große, extreme Opportunities (Möglichkeiten) aus der Börsengeschichte besonders hervorgehoben (und eigentlich als die 3 großen Chancen der vergangenen 40 Jahre charakterisiert).

Die erste ist die extreme Unterbewertung der Small Caps in 1974 gewesen.

Die zweite war die extreme Ãœberbewertung der Growth Stocks (insb. Technologieaktien) in 1999 und 2000, und, damit verbunden, dass andere (ja fast alle andere) Assets relativ – und sogar absolut – billig waren (also Immobilien, Bonds und TIPS).

Die dritte ist jetzt. Und sie heißt Anti-Risk. Soweit ich Herrn Grantham richtig verstehe, meint er, dass sich die Finanzmärkte zu einem extrem hohen Masse in einer Risk-Bubble befinden. Es ist einfach durch komplizierte Finanzinstrumente zu viel Risiko aufgenommen worden. Er meint hierzu:

In 5 years I expect that at least one major “bank” (broadly defined) will have failed and that up to half the hedge funds and a substantial percentage of the private equity firms in existence today will have simply ceased to exist. I have often been too bearish about the U.S. equity markets in the last 12 years (although bullish on emerging equity markets), but I think it is fair to say that my language has almost never been this dire.

Anti-Risk sei nicht so einfach zu spielen:

The ideal way of playing this third great opportunity is perhaps to create a basket of a dozen or more different anti-risk bets, for to speak the truth none of us can know how this unprecedented risk bubble with its new levels of leverage and new instruments will precisely deflate

Mit anderen Worten vielleicht: die Zinsspreads dürften sich ausweiten, alles, was mit Leverage finanziert worden ist, läuft die Gefahr, zusammenzubrechen, das Risiko muss aus dem Markt heraus…

Man sollte vielleicht einige Minuten Zeit zum Nachdenken investieren.

Mein spontaner Gedanke – ich meine, die Derivaten verteilen auch Risiko besser/breiter. Als zweites: die Welt war nie wirtschaftlich stärker…

Trotzdem – Nachdenken! – Anti-Risk…

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3 Kommentare bis jetzt ↓

  • egghat // 1. Aug, 2007

    Anti Risk kann man IMHO schon auf einige Arten spielen:

    a) Puts
    b) Flucht in Qualität
    c) Auswirkungen des Risks suchen und da fallen mir vor allem die Yen-Carry-Trades ein.

    Bye egghat.

  • Saviano // 1. Aug, 2007

    Hi egghat, welcome back!

    Unter a.) eigentlich noch jegliche Absicherungsderivate: default swaps, bear-zertifikate etc., unter b.) Qualität würde ich nicht in diesem Fall mit Festverzinslichen verwechseln (könnte vorkommen).

  • marktschreier // 1. Aug, 2007

    Ist halt so ‘ne Sache mit Finanzderivaten. Sie nutzen alle nur was, wenn der Emittent fortbesteht. Wie eigentlich alle Arten von Forderungen…

    Ultimative Sicherheit:
    Selbstgenutzte Immobilie mit Photovoltaikanlage auf’m Dach, die mehr als den Verbrauch abdeckt, Solarthermie, dicke Mauern und genug Holz zum Heizen, einen großen Garten.
    Sowie intaktes Fahrrad + Anhänger und festes Schuhwerk ;-)

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