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Das Handelsbilanzdefizit der USA – die “Muttermilch” für die gesamte Weltwirtschaft

12. Februar, 2006 · 2 Kommentare

Eigentlich wollte ich etwas mehr und ausführlicher über André Kostolany anläßlich seines 100. Jubiläums schreiben. Ich werde es mit Sicherheit nachholen (man soll ja nicht vielzusehr an Kalenderdaten festkleben). Ich wollte aber Kostolany bezüglich des wie es von den Wirtschaftsjournalisten und auch ganz normalen Menschen panikartig als “ausufernd” verschrienen Handelsbilanzdefizits der USA zitieren:

“Interessant ist aber, dass man in der ganzen Welt über das amerikanische Handelsbilanzdefizit meckert, obwohl es jahrelang die “Muttermilch” für die gesamte Weltwirtschaft war. Nicht nur dank des hohen Dollars, sondern auch durch das wachsende Bruttosozialprodukt ist der Konsum in den Vereintigten Staaten ununterbrochen gestiegen. Man warf und wirft den Amerikanern vor, dass sie über ihre Verhältnisse leben und mehr ausgeben, als sie einnehmen. Die Jugend trinke schon Champagner statt Coca-Cola. – Und tatsächlich hat Spanien zur Zeit des Dollar-Höhenfluges seinen Sekt-Export nach Amerika verdoppeln können”…
“Sie (die Amerikaner) haben seit hundert Jahren über ihre Verhältnisse gelebt, und was war die Folge? – Ein Riesenimperium haben sie aufgebaut”.

Der Zitat ist aus dem Buch “…und was macht der Dollar?” aus dem Jahr 1987. Auffallend ist, dass bereits damals die “Debatte” um die Defizite in Amerika schon “uralt” war. Und ist die Welt zugrunde gegangen?…

Stimmt, momentan kann man nicht von einem Höhenflug des Dollars reden wie in den frühen 80er, dennoch bleibt die Grundaussage bestehen. Und ich habe das Gefühl, dass sich die Dollar-Tendenz aus dem letzten Jahr noch fortsetzen wird, sodass die Weltwirtschaft auch von einem steigenden Dollar profitieren wird.

Zum Thema Handelsbilanzdefizit und “Ãœber-die-Verhältnisse-Leben” kann man auch einige interessante Gedanken bei BlogginWallstreet nachlesen. Denn selbst die Berechnung und noch mehr die Interpretation der Zahlen sind zweifelhaft, “statistisch” im Sinne von Mark Twain: “Es gibt drei Sorten von Lügen: Lügen, gemeine Lügen und Statistiken”. Dies sollte man bei jeder Gelegenheit bedenken und sich im Zweifel auf das gesunde Menschenverstand verlassen als auf die Zahlen…

Kategorien: Gesamtmarkt · Wirtschaftsdaten

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2 Kommentare bis jetzt ↓

  • Ernst Marschnigg // 6. Mrz, 2007

    Wenn das Handelsbilanzdefizit der USA so positiv für die Weltwirtschaft und für den europäischen Aussenhandel ist, warum versucht man dann, das Defizit einzudämmen.
    Da wäre es ja viel vernünftiger das Handelsbilanzdefizit noch weiter auszudehnen, und alle würden davon profitieren, nicht wahr?

    Mit freundlichen Grüßen
    Ernst Marschnigg

  • Saviano // 6. Mrz, 2007

    Wer versucht es denn einzudämmen? Und wie?

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