Nachdem ich neulich über eine Alternative bzw. Ergänzung zum Fed-Modell geschrieben habe, wollte ich auf den aktuellen Stand dieses Indikators verweisen.
Die Berechnungen hat Eddy Elfenbein auf seinem (bekannten) Blog Crossing Wall Street gemacht:
Danach ist der Aktienmarkt immer noch günstig bewertet (hier anhand des S&P 500, der Dax und die europäischen Aktienmärkte sind allesamt etwas günstiger bewertet, da KGVs und Zinsen niedriger). Das heißt, die Aktien werden nach dem Modell, also theoretisch, mit einem Abschlag gegenüber festverzinslichen Staatsanleihen gehandelt. Dieser Abschlag (gewöhnlich wird er Risikoabschlag genannt) ist dennoch in den letzten Wochen kleiner geworden. Eddy Elfenbein nennt die Zahlen: noch vor vier Monaten konnte man auf diese Weise einen Abschlag von ca. 30% ermitteln, jetzt sind es ca. 12,5% geworden (Grafik dabei). Und dann macht er (ehrlicher- und seriöserweise) die Relativierung:
No, I’m not saying this is the perfect measure of the market. It’s simply one measure (a good one) and should always be seen in context of other measures of valuation.
Obviously, it can also be saying that the bond market is overpriced. Also, “overpriced” doesn’t have a big impact on what the market actually does. In fact, only when the market is 41% or more overpriced does history suggest that it’s worth selling.
Da gehe ich mit: im Zweifel sind wir günstig; wenn der Markt und die Wirtschaft doch eine unvorteilhafte Wende durchziehen, eine Krise ausbricht oder so, wird uns die tendenzielle Unterbewertung sicherlich nicht vor Rückschlägen (und zwar ernstzunehmende) bewahren. Aber für einen regelrechten Crash wird’s wohl nicht reichen.
1 Kommentar bis jetzt ↓
Die KGV-Masche • Börsennotizbuch // 16. Jul, 2007
[...] Momentan scheint es mir (auch), dass das relativ niedrige KGV in diese Rolle schlüpft. Die Analysten verpassen keine Gelegenheit, uns das niedrige KGV (der deutschen Aktien) anzupreisen. So kann ich auch Analyst werden! KGV und Fed-Modell und das war’s. [...]
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