Die chinesische Zentralbank erhöhte die Mindestreservepflicht für die einheimischen Banken um 0,5 Prozentpunkte. Das ist ein weiterer Schritt bei den Bemühungen Pekings, Liquidität aus dem Finanzsystem zu nehmen und befürchtete spekulative Exzesse am Aktien- und Immobilienmarkt einzudämmen. Der Zinssatz im Interbanken-Markt wurde ebenso (ganz) leicht angehoben (das zweite Mal schon innerhalb einer Woche).
Hintergrund der Aktionen ist selbstverständlich das kräftige Wachstum der Wirtschaft. Nach Ausbruch der Finanzkrise war die chinesische Regierung eine der ersten weltweit, die massive Konjunkturpakete verabschiedete. Und das bei Wachstumsraten noch um die 8% (die man “Abkühlung” nannte). Nach dem sich die Wirtschaftsindikatoren auch in den westlichen Ländern verbesserten, droht die chinesische Wirtschaft nun regelrecht zu überhitzen. Sollte die Regierung den Konjunkturstimulus nicht zurücknehmen, prognostiziert man Wachstumsraten von ca. 16 Prozent!
Diese Expansionsgeschwindigkeit sowie die Erwartung einer Aufwertung des Yuans locken spekulatives Kapital ins Land und stellen eine ernstzunehmende Inflationsgefahr dar.
Die Bank of China agiert vor diesem Hintergrund eher vorsichtig. Für viele Beobachter muss sie auf die “Wachstum-um-jeden-Preis”-Anhänger in der Regierungspartei Rücksicht nehmen.
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