Vor einer Woche hat ein Leser kommentiert, es gäbe “große Wetten auf Inflation”. Ich erwiderte erstaunt: Wo, bitte, sehen Sie Wetten auf die Inflation? Denn das, was ich sehe, ist schlicht das Gegenteil: Ein Bund-Future, der über 126 Punkte steigt, ergo Zinsen der 10-jährigen Bundesanleihen runter auf 2,8% … eine Umlaufrendite unter 2,5%. Allesamt historische Zinstiefs, soweit ich weiß…
Es gibt die grundsätzliche Empfehlung: Wenn die Zinsen tief stehen, verkauft man die Anleihen und geht in Aktien (und vice versa). Natürlich sind Sachen wie “hoch” und “tief” immer relativ und mit gehöriger Menge Fingerspitzengefühl zu bestimmen. Aber bei solchen Zinsständen kann man sich das feine Abtasten eigentlich sparen…
Selbstverständlich profitieren die Bundesanleihen von den Unsicherheiten in Südeuropa. Aber ähnlich tief sinken die Renditen in Frankreich, in den USA sind die Zinsen der 10-jährigen Treasuries wieder unter 3,7% gefallen. Bei den Schwergewichten gibt es also einen zum Teil massiven Zinsrückgang. Griechenland kann für Unruhe sorgen … aber ganz so viel Geld verschlingt der hellenische Bondmarkt auch wieder nicht…
Und auf sehr niedrige Zinsen folgt normalerweise “Anlagenotstand”…
1 Kommentar bis jetzt ↓
Kapitalmarktexperten.de // 8. Jun, 2010
Bund-Future über 126, wie schnell sich das Börsenrad dreht. Heute greifen wir erneut die 130er Marke an. Bin echt mal gespannt, ob über der 130 tatsächlich die Stopps liegen, die ich dort vermute. Und wenn die dort liegen, bin ich mal gespannt, wie hoch es kurzfristig erstmal springt. Falls überhaupt. Tja, Börse halt.
Oder wie ich’s hier mal zusammengefasst habe, die 130 locken:
http://www.kapitalmarktexperten.de/2010/05/25/update-ii-bund-future-die-130er-locken/
Tja, der Bund ist und bleibt mein Steckenpferd
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