Börsennotizbuch

Die Entwicklung im Bankensystem hat sich bereits seit einigen Jahrzehnten in Richtung “weniger Kreditrisiken bei den Banken selbst” bewegt. In der Faz ist eine Ãœbersicht der Entwicklungen veröffentlicht. Der Anfang sei in den 1970er Jahren gemacht worden:

Diese Entwicklung der Branche nahm ihren Anfang in den 1970er-Jahren mit dem Aufkeimen der Märkte für Commercial Paper und öffentliche Schuldtitel, die schließlich die Kreditgeschäfte der Banken ablösten. Heute sind private Kapitalpools von Hedge-Fonds verfügbar, die zur Kreditvergabe verwendet werden können oder risikoreiche Teile von Collateralized Debt Obligations (CDOs) halten, die Kredite kaufen. Diese Käufer erwerben mittlerweile 70 Prozent der Kredite, die zum Zwecke von Übernahmen aufgenommen werden, wohingegen diese Fremdmittel früher innerhalb des Bankensystem verteilt worden wären

Der Artikel analysiert den jetzigen und frühere Kreditzyklen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Autoren die auf diese Weise angestrebte Reduktion der Risiken bezweifeln, aber richtig überzeugend sind ihre Daten und Ausführungen nicht (sollte dies auch tatsächlich bezweckt worden sein).

Sicherlich sind die Akteure im Finanzsystem eng verknüpft. Auf dem Papier können die ausgelagerten (sprich: verbriefte und weiterverkauften Risiken) die Banken zunächst krisenresistenter machen. Massive Schwierigkeiten bei anderen Institutionen (wie Hedge Fonds) dürften aber auch nicht ohne Auswirkung für die Banken bleiben – die Hedge Fonds sind ja zum Teil von ihnen finanziert (oder befinden sich sogar in ihren Besitz). Dieser Gedankengang ist im Artikel nicht deutlich dargestellt. Dagegen wird auf die – bekannten – Risiken hingewiesen: Teile der problematischen Kredite blieben in den Büchern, Teilrisiken wurden beibehalten etc.