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Verkäufe Neubauten in den USA: Leichter Anstieg, jedoch nichts mehr als Hoffnungszeichen soweit

27. Juli, 2009 · 1 Kommentar

New Home Sales

Ich habe schon mehrmals meine grundsätzlich optimistische Einstellung (und Einschätzung) geäußert, aber deswegen ist es nicht nötig, Wirtschaftsdaten hochzujubeln.

Es geht um die Hew Home Sales (Verkäufe Neubauten) in den USA. Die heute bekannt gegebenen Daten sorgen für die eine oder andere ermutigende Schlagzeile. Sie beinhalten in der Tat die berühmten “green shoots”, die Hoffnungszeichen einer Wirtschaftsbesserung, aber die Gesamtlage ist weit entfernt von einer Stabilisierung oder sonst welcher wirklichen Beruhigung. Die Analyse sollte entsprechend nüchtern bleiben.

Das Census Bureau meldet [PDF]:

Sales of new one-family houses in June 2009 were at a seasonally adjusted annual rate of 384,000, according to estimates released jointly today by the U.S. Census Bureau and the Department of Housing and Urban Development. This is 11.0 percent (±13.2%)* above the revised May rate of 346,000, but is 21.3 percent (±11.4%) below the June 2008 estimate of 488,000.

The median sales price of new houses sold in June 2009 was $206,200; the average sales price was $276,900. The seasonally adjusted estimate of new houses for sale at the end of June was 281,000. This represents a supply of 8.8 months at the current sales rate.

Die positive Entwicklung kann man zur Kenntnis nehmen, obwohl die Reihe ziemlich volatil ist und die Revisionen beträchtlich sein können. Die berichteten Zahlen lagen gleichwohl über den Analystenerwartungen.

Der (wichtigere) Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich auch deutlich verbessert: -21,3% Juni 09/Juni 08 vs. ca. -32% Mai 09/Mai 08.

Ebenso Fortschritte bei der Kennzahl “Months of supply” (Anzahl Monate, um die auf dem Markt zum Verkauf stehenden Immobilien bei der aktuellen monatlichen Verkaufsrate komplett zu verkaufen): Die Hochs wurden bei ca. 12 Monaten markiert, jetzt bräuchte man “nur” noch 8,8 Monate. Die so genannte Inventory (der Bestand) ist mittlerweile auf den historischen Durchschnitt angekommen (ca. 300.000 Einheiten), aber die monatliche Verkaufsrate bleibt noch extrem niedrig. Wenn die “Months of supply” auf ca. 6 sinken, können wir von einer Normalisierung sprechen und auch langsam anziehende Preise erwarten.

Im Blog Calculated Risk werden die zentralen Zahlen grafisch dargestellt.

The Big Picture erwähnt die positive Wirkung der staatlichen Förderung:

The federal $8,000 tax credit for 1st time buyers and the $10,000 California tax credit for new homes are certainly helping (sales in the West rose 23% m/o/m).

Des weiteren sind die Immobilienpreise weiter gefallen (Median: 206.200 USD, Durchschnitt: 276.900 USD). Langsam werden die Immobilien günstig und dies sollte Nachfrage anlocken. Wahrscheinlich aber erst, wenn sich die Konjunkturaussichten eindeutig und nachhaltig aufhellen. Bis dahin drückt das Überangebot die Preise. Morgen werden wir mehr über die Preisentwicklung durch den Standard & Poor’s Case-Shiller Home Price Index (allerdings für Mai) erfahren.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt · Wirtschaftsdaten

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1 Kommentar bis jetzt ↓

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