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US-Immobilienkrise und The Great Depression – sachte mit den Vergleichen!

25. Juli, 2007 · 1 Kommentar

“We are experiencing home price depreciation almost like never before, with the exception of the Great Depression”, soll der CEO des amerikanischen Hypotheken-Instituts Countrywide, Angelo R. Mozilo, gesagt haben (via Zeitenwende).

Handelsblatt.com zitiert den gleichen Manager mit den Worten „Es braucht einfach eine lange Zeit, um ein Schlachtschiff zu wenden“ und vermutet mit ihm ein Ende der US-Immobilienkrise erst in 2009.

Bei Zeitenwende ist noch ein Video zu sehen mit – milde gesagt – sehr unglücklichen Aussagen, die kurz vor und kurz nach dem dramatischen Crash von 1929 von berühmten (und angeblich “smarten”) Menschen gemacht worden sind. Angesichts der wirklich grässlichen Wirtschaftskrise der frühen 30er klingen sie natürlich lächerlich, karrikaturenhaft. Im Video wird aber der Versuch unternommen, die damaligen Fehlaussagen solchen von heute (die sich optimistisch auf den US-Immobilienmarkt beziehen) gegenüberzustellen. Passt nicht ganz.

Die Krise ist sicherlich da. Die Hypothekenfinanzierer taumeln. Hedge Fonds geraten in Schwierigkeiten. Die Ausfallrate ist gestiegen. Andere Indikatoren wie Bestände an zum Verkauf stehenden Immobilien, Bauausgaben etc. haben ein regelrechtes “nose diving” hingelegt. Und die Preise? – Ja, die sind auch nicht in Bestform. Zum Vorjahr sind größtenteils kleine Rückgänge zu messen. Vielleicht kommt alles noch, aber bereits jetzt die Vergleiche mit der Great Depression zu bemühen?…

Aber vorenthalten will ich Ihnen das nicht. Mindestens ein bisschen den deutschen autorität-fixierten Anlegern etwas von dem überzogenen “Respekt” vor großen Namen zu nehmen…

Kategorien: Gelesen · Gesamtmarkt

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Vergleiche mit den größten Krisen aus der Wirtschaftsgeschichte hinken • Börsennotizbuch // 4. Aug, 2007

    [...] Aber natürlich nicht immer. Nun läuft die Angst herum, dass die Hypothekenkrise in eine viel größere heranwachsen kann, dass sie das Finanzsystem regelrecht zusammenbrechen lassen bzw. seine “systematischen Defizite” bloßstellen kann. Und hier werden Vergleiche mit den größten Wirtschaftskrisen wie mit dieser von 1931 herangezogen. Gewiss sind bei den meisten Finanzkrisen bestimmte Grundzüge immer ähnlich, die Welt ist ja doch nicht so neu. Trotzdem sind die Vergleiche nicht immer passend. [...]

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