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US-BIP: Gepushtes Wachstum?

30. Oktober, 2009 · 2 Kommentare

GDP 3,5%

Nun, auch der zweite Blick auf die heutigen BIP-Zahlen aus den USA zeigt: Das Wachstum kam größtenteils durch die Konjunkturprogramme. Regelrecht gepusht durch die ziemlich riesigen Summen, die in Abwrack- und Steuerprämien flossen.

Bei The Motley Fool habe ich eine übersichtliche Auflistung gefunden:

Zum 3,5% Plus addierten folgende Positionen entsprechend:

  • Personal spending: +2,36%
  • Gross private investment*: +1.22%
  • Net exports: -0.53%
  • Government spending: +0.48%
  • Total: +3.53%
  • *Davon das Meiste durch Lageraufbau (Inventories)

Der entscheidende Anstieg verursachten, ganz eindeutig, die privaten (Konsum-)Ausgaben. In Zeiten von sinkenden Einkommen, rapide gestiegenen Arbeitslosenzahlen und sonstigen Konjunkturschwächen, kann einem diese Entwicklung etwas strange vorkommen. Ist sie auch, wären nicht die Konjunkturmaßnahmen:

Alleine die Auto-Verkäufe haben 1,66% zum BIP-Wachstum addiert. Richtig, die fast insolventen GMs, Chryslers und Fords… Es ist vollkommen klar, dass hier die Gelder aus der US-Abwrackprämie “Cash for Clunkers” ausschlaggebend waren. Ebenso haben die Steuerprämien für die Immobilienerstkäufer mitgeholfen.

Mit einem Wort: Das Wachstum kam vom Staat.

So mancher Kommentator wird darin etwas (sehr) Schlimmes sehen. Aber genauso funktioniert ein Konjunkturstimulus. Das Wachstum, gleichwohl “gepusht”, hat wichtige Nebenwirkungen. Einige davon, exemplarisch und kurzfristig, haben wir heute an der Börse gesehen: Die Aktien stiegen. Andere arbeiten sich gerade durch die Wirtschaft durch. Höhere Assetpreise und Umsätze, unabhängig davon wie sie zustande gekommen sind, werden einige Banken, Unternehmen und Arbeitnehmer aufatmen lassen. Wenn man bedenkt, dass die US-Wirtschaft sowieso weit unter Potenzial produziert, hat man nicht zu viel “Künstliches” zu befürchten.

In der Tat heißt die wichtige Frage jetzt, ob dieses Wachstum nachhaltig ist? Der Stimulus ist noch nicht ausgeschöpft und, wie man hört, will man in den USA nicht zu schnell damit aufhören. Es herrscht ziemlich breiter Konsens, dass man die Programme bloß nicht zu früh stoppt. Der Patient ist nicht soweit. Aber außer Lebensgefahr.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

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