Ich habe bereits das Thema Globalisierung heute angerissen und auf einen Artikel in der Zeit verwiesen, in dem die sog. erste Phase der Globalisierung beschrieben wird, d.h. die Zeit ca. 50 Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Ja, das ist noch das 19. Jahrhundert.
Jetzt will ich noch den Beitrag von Dieter Wermuth im Blog Herdentrieb (auch bei der Zeit) erwähnen: Globalisierung, oder das Ende der Gemütlichkeit. Vielleicht habe ich schon eine ziemliche Weile Herrn Wermuth und Herdentrieb gelesen, sodass ich die geäußerten Gedanken bereits kenne, wertvoll und aus meiner Sicht (in den meisten Punkten) richtig, sind sie trotzdem.
Der Tenor: es wir alles besser, nur gemütlicher wohl nicht. D.h. in der globalisierten Welt werden wir alle (Industrie- wie Entwicklungsländer) dazugewinnen; die Verbraucher werden weiterhin von den großen Produktivitätssteigerungen (vor allem in den Entwicklungsländern) profitieren; der Wohlstand wird sich mehren und die Armut weichen. Good news. Diese Entwicklung wird aber mit einer Weltwirtschaft einhergehen, die sich durch Dynamik und intensive Konkurrenz auszeichnet, in der Mobilität, Flexibilität, Unternehmergeist und Durchsetzungskraft ständig gefragt sein werden. Sprich: gemütlich zurücklehnen, auf sichere Positionen verharren wird seltener möglich sein – sowohl im Privaten als auch im Business der Unternehmen. Anders gesagt: Hard work – hard pay.
Und für die Börsen? – Nun, ja “prosperity” ist angesagt … bis zum Crash…
3 Kommentare bis jetzt ↓
SebLug // 23. Jun, 2007
Ob das alles ganz so läuft, wie am Schnürchen, darf bezweifelt werden. Es gibt bei realistischer Betrachtung genug Problemfelder.
Saviano // 24. Jun, 2007
Keiner behauptet (bzw. kann behaupten), dass alles wie am “Schnürchen” laufen wird. Das war in der Wirtschaftsgeschichte auch nie der Fall – zwischenzeitliche Krisen, Rezession, an den Börsen kurze oder lange Baissen etc. sind normale Ereignisse, die uns bestimmt nicht erspart bleiben.
Und trotzdem – für ihr Eintreten kann nicht die Globalisierung an sich verantwortlich gemacht werden. Ich vermute sogar, dass die Globalisierung, die Krisen tendenziell abschwächt und insgesamt dazu hilft, dass die Weltwirtschaft stabiler und schneller wächst.
Dies ist natürlich erstmal aus einer “rein ökonomischer” Perspektive gesagt. Wie oben im Beitrag angedeutet, ob das “Leben” angenehmer (über die materiellen Aspekte hinaus) sein wird, bleibt unklar …
Globalisierungsblog // 25. Jun, 2007
Das beste Beispiel für die internationalen Zusammenhänge ist doch die Asienkrise mit den bekannten Auswirkungen.
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