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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Investitionshandbuch

Die Börse ist bekanntlich ein komplexes System und unterliegt dem Einfluss zahlreicher Faktoren. Ich möchte in diesem Teilbereich meines Blogs einige grundlegende Überlegungen festhalten sowie eine Übersicht der Informationen zusammentragen, die ich zu den besonders beachtenswerten Faktoren für die Börsenentwicklung zähle und verfolge.

Kostolany hat einmal sehr prägnant (und sehr treffend) die Faktoren, die für die Börsenentwicklung (die Tendenz) verantwortlich sind, auf diese zwei reduziert: Geld (Liquidität) und Psychologie. Sein berühmter Satz lautet:

Tendenz = Geld + Psychologie

Sind die Faktoren Geld (Liquidität) und Psychologie „positiv“, entsteht eine Hausse-Bewegung. Sind sie beide negativ – stürzen die Kurse ab. Wenn der eine Faktor positiv und der andere negativ ausfallen, schwankt die Börse unentschlossen, eventuell mit leichter Tendenz in die Richtung des stärkeren.Damit die Preise steigen, müssen die Anleger kaufen wollen (Psychologie) und können (Liquidität). Das „und“ ist hier sehr wichtig, ja entscheidend.Denn das einzige Postulat an der Börse ist „Angebot und Nachfrage“. Die Kurse bewegen sich nur unter dem Einfluss der Kauf- und Verkaufsorder. Alles andere ist Interpretation oder Ableitung dessen.

Kann man es sich so leicht machen?

Nun, leicht ist es nicht. Von beiden Faktoren ist nur die Liquiditätssituation einigermaßen messbar und bekannt. Die Psychologie lässt sich streng genommen nicht ermitteln. Und ich bin überzeugt, dass sie weniger mit den gängigen Sentimentindikatoren zu tun hat (obwohl sie auch wichtige Nuancen zum Gesamtbild beitragen), vielmehr mit der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung und auch der Kursentwicklung an den Börsen.

Es ist bekannt, dass sich die Börsen in einem auffälligen „Gleichklang“ bewegen, und zwar sowohl in Hinsicht auf die unterschiedlichen internationalen Marktplätze als auch auf die einzelnen Aktien. Es ist die Regel, dass wenn der Gesamtmarkt steigt, die meisten Aktien steigen (die weniger guten vielleicht nicht so stark, aber sie steigen immerhin), und vice versa. Es ist keine große Kunst in einem haussierenden Markt Gewinneraktien auszuwählen und auch verdammt schwer, in der Baisse auch nur stabil notierende Papiere zu finden.

Dies hat einerseits mit dem Zyklus der Wirtschaftsentwicklung zu tun (der sich auf die Tätigkeit und den Erfolg der meisten Unternehmen in gegenseitiger Beeinflussung – Interdependenz – auswirkt) und andererseits mit der auf die große Mehrheit der Investoren zutreffenden (gleicher) Liquiditätssituation und Stimmungslage.

Somit, finde ich, ist von entscheidender Bedeutung, die Bedingungen und die Lage des Gesamtmarktes und auch der Gesamtwirtschaft zu analysieren.

In der globalisierten Welt (und die Aktiengesellschaften sind meistens global operierende Unternehmen) erschwert und vereinfacht sich diese Aufgabe gleichzeitig. Denn die Zusammenhänge und Einflussfaktoren nehmen zwar zu, aber viele Abläufe und Entwicklungen zeigen die Tendenz zur Vereinheitlichung. Und trotz (oder gerade wegen) der Globalisierung wird die Börsenentwicklung meiner Meinung nach weiterhin maßgebend durch die großen Volkswirtschaften und deren Börsen bestimmt und hier wiederum durch die USA. Denn die (wirtschaftliche) Globalisierung wird durch die international operierenden und dominierenden Unternehmen getragen, die immer noch in den „alten“ Industrieländern zuhause sind.

Wie könnte eine solche Analyse aussehen? Ich würde sie in folgende Bereiche aufteilen:

Wirtschaftsentwicklung

Geld, Zinsen und Inflation

Kurs- und Marktdaten

Psychologie und Stimmungsindikatoren